29. Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes wird in Leipzig eröffnet

Unter dem Titel »Parallelwelten« beginnt heute in Leipzig die 29. euro-scene. Das Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes widmet sich mit zehn Gastspielen aus acht Ländern in 22 Vorstellungen und sieben Spielstätten parallel liegenden oder miteinander verzahnten Ebenen. Darunter zu verstehen sind die reale und die fiktive Ebene, die gesellschaftliche und die individuelle Ebenen oder die bewusste und die unbewusste Ebene. Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange sagte anlässlich der Eröffnung: »Euro-scene hat das Potenzial, durch die Ausdrucksmöglichkeiten von Theater, Tanz und Musik den Blick zu öffnen für Faszination und Gefahren sogenannter Parallelwelten. Die Flucht in eine Parallelwelt kann ein zeitlich begrenzter persönlicher Rückzugsort sein. Was wir jedoch zurzeit erleben ist nicht nur beängstigend und gefährlich, sondern auch zutiefst unmenschlich und un-europäisch: Echokammern und das Züchten von Ängsten, Engstirnigkeit, Vorurteilen und Aggression. Kunst und Europa, das bedeutet Offenheit und Internationalität, Inspiration, Neugier, Akzeptanz und die Chancen, die eine lange gemeinsame Geschichte bringen. Was wäre notwendiger in dieser Zeit, als uns darauf zu besinnen, dass Unterschiedlichkeit in Sprache, Herkunft, Hautfarbe, Religion und Weltanschauung, Erziehung und Kultur eine Selbstverständlichkeit und ein Reichtum sind. Ich wünsche dem Festival einen großen Zuspruch und dass es als weiterer Baustein für eine offene Gesellschaft dienen kann.«

Das Festival euro-scene Leipzig wurde im Jahr 1991 gegründet und findet jährlich im November statt. Es bringt experimentelles Theater und innovativen Tanz aus ganz Europa nach Leipzig und gehört zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt. Die euro-scene Leipzig ist das einzige Festival für zeitgenössisches Theater und modernen Tanz in den neuen Bundesländern und gehört zu den wichtigsten seiner Art in Europa.

Der Freistaat Sachsen unterstützt das Festival über eine Projektförderung der Kulturstiftung.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.