European Energy Award für neun sächsische Kommunen

04.11.2019, 14:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Vorreiter im kommunalen Klimaschutz ausgezeichnet

In Dresden wurden heute (4. November 2019) im Rahmen der 12. Jahrestagung »Kommunaler Energie-Dialog Sachsen« der Sächsischen Energieagentur (SAENA) neun Städte und Gemeinden mit dem »European Energy Award« (eea) ausgezeichnet. Darunter sind mit der Gemeinde Kodersdorf und der Stadt Markkleeberg zwei neue Akteure. Die kreisfreie Stadt Chemnitz, die Gemeinden Burkhardtsdorf und Großharthau sowie die Städte Delitzsch, Heidenau, Wurzen und Zwickau wurden erneut erfolgreich zertifiziert.

»Unsere Kommunen leisten einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Sie sind als Akteure in ihren Handlungsfeldern gleichzeitig wichtige Vorbilder für die Bürger und Unternehmen. Der Freistaat Sachsen wird sie auch in Zukunft weiter unterstützen«, sagte Umweltminister Thomas Schmidt. »Der eea ist seit langem ein gutes Werkzeug, um die kommunale Klimaschutzarbeit zu organisieren sowie systematisch und dauerhaft in die Verwaltungsprozesse zu integrieren. Wir haben in diesem Jahr das Instrument einer umfangreichen Evaluierung unterzogen und dabei auch das Verhältnis von Aufwand und Nutzen überprüft. Unsere Auswertungen zeigen, dass eea-Kommunen weit überdurchschnittlich einschlägige Förderprogramme von Bund und Freistaat nutzen. Der eea führt also zu konkreten Investitionen in den Klimaschutz.« Dass eea-Kommunen viel für den Klimaschutz leisten, liegt vor allem daran, dass sie systematisch ihre Schwachstellen analysieren, daraus umsetzungsreife Projekte entwickeln und dadurch Fördermöglichkeiten optimal nutzen können.

Die diesjährigen Preisträger zeigen beispielhaft, dass Klimaschutz nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel schont: In Kodersdorf wird derzeit der denkmalgeschützte Bauhof umfassend energetisch saniert und die Heizung auf die selbsterzeugten Holzhackschnitzel umgestellt. In Markkleeberg wurde der Energieverbrauch der öffentlichen Straßenbeleuchtung durch Umstellung auf LED-Technik um 38 Prozent gesenkt. Die Stadt Chemnitz wurde bereits im Jahr 2015 für ihre weit fortgeschrittenen Klimaschutzbemühungen sogar mit dem eea in Gold prämiert. Mit dem neuen energetischen Quartierskonzept für den Stadtteil Brühl und dem Ausbau des Niedertemperatur-Fernwärmenetzes ist nun die erneute Zertifizierung gelungen. Durch die Einbindung einer solarthermischen Anlage in das Fernwärmenetz und durch zusätzliche Speichermöglichkeiten wird bis zum Jahr 2020 in dem Stadtteil eine Reduzierung der CO2-Emission um rund 42 Prozent erwartet.

Umweltminister Schmidt dankte dem scheidenden Geschäftsführer der SAENA, Christian Micksch, der die SAENA seit ihrer Gründung im Jahr 2007 leitet. »Christian Micksch hat die SAENA über die vergangenen zwölf Jahre zu einem anerkannten Kompetenzzentrum auf- und ausgebaut. Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass die SAENA heute über die Ländergrenzen hinweg einen exzellenten Ruf genießt«, sagte Staatsminister Schmidt. Als Nachfolger soll Dr.-Ing. Tilman Werner ab Januar 2020 das Amt übernehmen.

Hintergrund:

Der eea ist ein europäisches Zertifizierungs- und Qualitätsmanagementsystem, das Kommunen dabei unterstützt, ihre Klimaschutzarbeit ganzheitlich zu organisieren. Im Rahmen der Zertifizierung werden Stärken und Schwächen analysiert sowie Potenziale zur Energieeinsparung, der Energieeffizienz und des Einsatzes erneuerbarer Energien in kommunalen Einrichtungen identifiziert. Im Freistaat Sachsen nehmen momentan 32 Städte, Gemeinden und Landkreise am eea teil.

Die Zielerreichung wird alle vier Jahre von einem externen Sachverständigen überprüft und bescheinigt. Die festliche Verleihung der Zertifikate erfolgt in Sachsen traditionell auf der Jahrestagung »Kommunaler Energie-Dialog Sachsen« der Sächsischen Energieagentur (SAENA). Im Mittelpunkt der Tagung steht der Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen kommunalen Akteuren und Fachleuten. Die Themen reichen in diesem Jahr von zukunftsfähiger Mobilität, über Akzeptanz von erneuerbaren Energien, der energetischen Qualität von Bauvorhaben bis hin zu kommunalen Anpassungsstrategien an den Klimawandel.


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Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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