Piwarz übt heftige Kritik an Kita-Studie der Bertelsmann-Stiftung

26.09.2019, 09:42 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Deutliche Kritik hat Sachsens Kultusminister Christian Piwarz am Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung geübt. »Die Bertelsmann-Stiftung setzt auf Masse statt auf Klasse. Sie geht westdeutsch geprägten Phantasiegebilden nach, statt die besondere ostdeutsche Situation zu berücksichtigen. Es ist falsch, lediglich den Blick auf den Personalschlüssel zu richten und die Betreuungsquoten sowie den Ausbildungsgrad des Kitapersonals außer Acht zu lassen. So wird aus der Betrachtung ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen«, sagte Kultusminister Piwarz.

Der Kultusminister verwies darauf, dass die Betreuungsquoten der unter Dreijährigen in Ostdeutschland und so auch in Sachsen deutlich höher sei als im Bundesdurchschnitt. Während der Betreuungsgrad in Krippen bundesweit lediglich 33,6 Prozent beträgt, liegt er in Sachsen bei knapp 51 Prozent. Zudem ist das Kita-Personal deutlich besser ausgebildet als im Bundesdurchschnitt. Zehn Prozent des Kita-Personals hat in Sachsen einen Hochschulabschluss. Bundesweit verfügen lediglich 5,4 Prozent des Personals über einen vergleichbaren Abschluss. Auch hat in Sachsen mehr Kita-Personal einen Abschluss als Erzieher als im Bund. In Sachsen sind es 83,4 Prozent, im Bund 70 Prozent. Noch deutlicher werden die Unterschiede bei der Beschäftigung von Sozialassistenten. Während in Sachsen der Anteil der Beschäftigten, die lediglich über einen Abschluss als Sozialassistenten verfügen, ein Prozent beträgt, sind es im Bundesdurchschnitt 13 Prozent.

Sachsen wendet 2019 rund 750 Millionen Euro und 2020 rund 840 Millionen Euro zur Finanzierung der Kindertageseinrichtungen auf.


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