Kultusminister Piwarz verleiht Innovationspreis Weiterbildung – mit insgesamt 40.000 Euro dotiert

13.09.2019, 10:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Presseeinladung zur Preisverleihung am 18. September im Hygienemuseum

Bereits zum 18. Mal werden innovative Projekte und konkrete Projektideen in der allgemeinen, beruflichen, wissenschaftlichen, politischen oder kulturellen Weiterbildung mit insgesamt 40.000 Euro prämiert. Aus 26 gültigen Bewerbungen wurden vier Preisträger ermittelt, darunter ein Sieger mit einem Preisgeld von 15.000 Euro, ein 2. Platz mit 8.000 Euro und ein 3. Platz mit 7.000 Euro. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis zu dem Thema „Stadt, Land, Demokratie“ mit einem Preisgeld von 10.000 Euro vergeben.

Die Preise werden durch Kultusminister Christian Piwarz übergeben. „Weiterbildung ist der Motor für Fortschritt. Bei der Geschwindigkeit an Veränderungen in unserer Welt, ist lebenslanges Lernen unverzichtbar, um Schritt halten zu können. Der Preis würdigt die Arbeit der Weiterbildungsträger. Sie sind Aushängeschilder für ein vitales, ideenreiches und vor allem freundliches Sachsen. Sie verbinden mit ihrer Arbeit Menschen und tragen zur Verständigung über die Generationen hinweg bei“, betonte Kultusminister Christian Piwarz.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen zur:

18. Preisverleihung „Innovationspreis Weiterbildung 2019“
am 18. September 2019 um 15 Uhr
im Marta-Fraenkel-Saal des Hygiene-Museums Dresden,
Lingnerplatz 1, 01069 Dresden.

Die Veranstaltung ist besonders zur Bildberichterstattung geeignet.

Die vier Preisträger:
1. Görlitz für Familie e. V. wird für das Projekt „Engagierte Stadt Görlitz – Gemeinsam qualifizieren und vernetzen. Bürgerschaftlich Engagierte als aktive Gestalterinnen und Gestalter von Gesellschaft und Demokratie stärken“ mit dem ersten Preis (15.000 Euro) geehrt.
Ziel: Das Hauptanliegen des Projektes ist es, Vereine und Engagierte als Gestalter von Stadt und Gesellschaft zu stärken und sie in ihrer Selbstorganisation zu befähigen.
Inhalt: Damit neben Job und Ehrenamt das Erlangen und Weiterentwickeln der Fähigkeiten nicht zu kurz kommt, wurden Qualifizierungsangebote speziell für Vereine und Engagierte entwickelt und angeboten. Engagierte Stadt Camp (ganztägige kompakte Weiterbildungsveranstaltung im Format eines Barcamps); EngagementBörse (Vereine, Initiativen etc. präsentieren sich einer breiten Öffentlichkeit); SpeedBeratung mit Fachexpertinnen und -experten (in jeweils 10-minütigen Runden können Fragen gestellt werden); Ideenlabor (niedrigschwelliges mobiles Beratungsangebot) Onlineplattform für Engagement mit Wissens-Blog
Zielgruppen: Görlitzer, die sich bürgerschaftlich in Vereinen, Initiativen, Verbänden, Projekten etc. engagieren.
Methode: Impulsvorträge durch Experten (Engagierte Stadt Camp); praxisbezogene Kurzworkshops durch Vereinsaktive (Engagierte Stadt Camp); niedrigschwellige Anschubberatung zur Projektentwicklung (Ideenlabor); Kurzberatung durch Fachexpertinnen und -experten (SpeedBeratung); Wissenstransfer mittels Online-Blog (Engagementplattform); kollegialer Erfahrungsaustausch (Engagierte Stadt Camp); Onlinebefragung (zum Thema Weiterbildungsbedarf bei Engagierten); After-Work Kurz-Inputs mit Erfahrungsaustausch und Fragemöglichkeiten
Webseite: https://www.goerlitz-fuer-familie.de/index.php?id=83

2. Den zweiten Preis (8.000 Euro) erhält Förderkreis Centro Arte Monte Onore e. V. Rittergut Ehrenberg für sein „Innovatives Theaterprojekt „MARCO POLO“. Ein gemeinsames Werk erschaffen durch einen generationenübergreifenden Lernprozess von Menschen mit und ohne Behinderung aus unterschiedlichen Nationen, Kulturen und Religionen“.
Ziel: Das Zusammenspiel von Menschen verschiedener Generationen, verschiedener Nationalitäten und Menschen mit und ohne Einschränkungen, das gleichberechtigte und achtungsvolle Zusammenspiel der Akteure soll nicht nur bei den Mitwirkenden sondern auch beim Publikum zu einem Abbau von Barrieren führen. Die Botschaft des Theaterstücks „Barrieren ohne Grenzen“ zielt auf einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander über vermeintliche Grenzen hinweg.
Inhalt: Menschen am gesellschaftlichen Rand und Menschen mit Migrationshintergrund führen gemeinsam mit Nichtbehinderten aktiv als Darstellerinnen oder Darsteller ein Theaterstück auf. Es ist zudem eine kulturelle Weiterbildung, weil die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Reiseberichten Marco Polos die vorhandene Vorbildung aller Beteiligten vertieft oder erweitert. Im Umgang miteinander wird auf die Ausprägung der sozialen Kompetenzen wie Empathie, interkulturelle Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Toleranz und Zuverlässigkeit besonderer Wert gelegt. Nicht zuletzt erlernen die Teilnehmer handwerkliche Fähigkeiten bspw. bei der Masken- und Requisitenherstellung. Außerdem werden persönliche Kompetenzen der Teilnehmer wie Lernbereitschaft, Kreativität und (verbales) Ausdrucksvermögen geschult.
Zielgruppen: psychisch Kranke, Sehbehinderte, körperlich Schwerstbehinderte, gehörlose Menschen, Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Verhältnissen, Menschen mit Migrationshintergrund und Nichtbehinderte
Methode: Die Erarbeitung der einzelnen Szenen und des Drehbuches ist ein lernender Prozess. Die Kostüme, die Masken und die Requisiten zum Projekt, entstehen unter Anleitung durch die Mitwirkenden in Gruppenarbeit. In Workshops erwerben die Teilnehmer Fähigkeiten und Kompetenzen, vor allem Sachkompetenz, weil sie das Theater verstehen lernen (bspw. Theater-/Szenearbeit, Drehbuch schreiben, Text einsprechen, Musikauswahl, Spielszenen proben).
Webseite: http://www.centro-monte-onore.de/projekte2019/

3. Der dritte Preis (7.000 Euro) geht an ARBEIT UND LEBEN Sachsen e. V. Leipzig für das Projekt „Arbeitsorientierte Grundbildung. Am konkreten Bedarf des Arbeitsplatzes orientierte Fortbildungsformate für arbeitstätige Menschen mit erheblichen Lese-, Schreib- und Rechendefiziten sowie deren unternehmerisches und soziales Umfeld“
Ziel: Der Ansatz der arbeitsorientierten Grundbildung verfolgt das übergeordnete Ziel, einen Beitrag zur Sicherung bestehender Arbeitsplätze bei von funktionalem Analphabetismus betroffenen Menschen zu leisten.
Inhalt: Die Projekte BasisKomPlus, MENTO und Alpha-PFLEGE werde als sich sinnhaft ergänzend im Fachbereich Grundbildung zusammengeführt.
Das Projekt BasisKomPlus zielt auf die Sensibilisierung von Unternehmen für das Thema Grundbildung sowie die Entwicklung passgenauer Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Grundbildungsbedarfen. Im Rahmen des Projekts MENTO werden Mentorinnen und Mentoren ausgebildet, die im Unternehmen als Multiplikatorinnen/Multiplikatoren für das Thema Grundbildung wirken, Grundbildungsbedarfe identifizieren und sensibel mit den Betroffenen thematisieren können. Das Projekt Alpha-PFLEGE hat sich auf die Entwicklung von Grundbildungsangeboten, die auf die Bedarfe des Pflegesektors zugeschnitten sind, spezialisiert. Die Sensibilisierung von Unternehmen für das Thema Grundbildung ist eine wesentliche Voraussetzung für die spätere gemeinsame Umsetzung konkreter Maßnahmen. Dabei werden drei Zugänge verfolgt:
1. Identifizierung konkreter Grundbildungsbedarfe im Unternehmen und potentieller Teilnehmender
2. Identifizierung potentieller Mentorinnen/Mentoren, die als speziell geschulte Multiplikatorinnen/Multiplikatoren sensibel für das Thema Grundbildung sind und potentiellen Betroffenen erste Hilfestellungen geben können
3. speziell auf den Pflegesektor angepasste Grundbildungsangebote
Zielgruppen:
1. Menschen mit ungenügenden Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen, die in einem (sozialversicherungspflichtigen) Arbeitsverhältnis stehen
2. das Unternehmen bzw. Verantwortungsträger/-innen wie Geschäftsführer/-innen, Personalverantwortliche, Qualitätsmanagementbeauftragte
3. das kollegiale Umfeld, zu dem auch Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte oder Vertrauensleute gehören
Methode: Verfolgt wird ein aufsuchender Ansatz. D. h. die Bildungsangebote werden in der Regel am Arbeitsplatz durchgeführt und orientieren sich am konkreten Bedarf. Es werden keine allgemeinen Alphabetisierungskurse durchgeführt, sondern die Lerninhalte haben einen unmittelbaren Arbeitsplatzbezug.
Webseite: https://www.arbeitundleben.eu/
4. In diesem Jahr wird der Sonderpreis zum Thema „Stadt, Land, Demokratie“ (10.000 Euro) an die Volkshochschule Dreiländereck, Geschäftsstelle Löbau vergeben. Mit dem Projekt „VHSMobil. Ein fahrbarer Lernraum für bedarfsgerechte Bildungs- und Kulturangebote im ländlichen Raum“ überzeugten sie die Jury.
Ziel: Einen fahrbaren Lernraum schaffen, der vor Ort bei den Menschen bedarfsgerechte Bildungs- und Kulturangebote umsetzt. Dadurch wird das Immobilitätsrisiko der (alternden) Bevölkerung im ländlichen Raum abgebaut. Durch das Projekt werden der Strukturwandel und die Digitalisierung vor Ort begleitet.
Inhalt: vor allem die politische und digitale Bildung gelangt in den ländlichen Raum, um das Gefühl des „Abgehängt-seins“ der Bevölkerung abzustellen, es werden neue Impulse im kulturellen Leben der Dörfer gesetzt und zur Bildung lokaler Gemeinschaften und selbstbestimmten Entwicklung beigetragen
Zielgruppen: (alternde) Bevölkerung im ländlichen Raum
Methode: fahrbares Klassenzimmer
Webseite: www.vhs-dreilaendereck.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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