Millionen des Bundes für Experimentierfelder in simul+

21.08.2019, 16:06 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsminister Schmidt: Innovationen und Umweltschutz untrennbar

Um die digitalen Möglichkeiten in der Landwirtschaft weiter zu erforschen, haben die Universität Leipzig und die Technische Universität Dresden heute (21. August 2019) einen Förderbescheid des Bundes in Höhe von 2,8 Millionen Euro bzw. 7,6 Millionen Euro erhalten. Mit den Mitteln aus dem „Zukunftsprogramm Digitalpolitik Landwirtschaft“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums sollen die beiden Experimentierfelder innerhalb des simul+InnovationHub des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) unterstützt werden.

„Ich freue mich, dass die beiden sächsischen Projekte einen Zuschlag erhalten haben und die Forschung im Bereich der digitalen Landwirtschaft vorantreiben können. Technologische Innovationen und der Umweltschutz stehen untrennbar im Zusammenhang“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt. „In den Projekten wird die intelligente Unterstützung von Arbeitsschritten in der Landwirtschaft untersucht und weiterentwickelt. Die Digitalisierung wird uns helfen, noch transparenter, tiergerechter sowie ressourceneffizienter und damit umweltschonender zu wirtschaften, hochwertige Nahrungsmittel nachhaltig zu erzeugen und Arbeitsprozesse zu erleichtern.“

In dem Projekt „EXPRESS“ der Uni Leipzig wird das Zusammenspiel bestehender technischer Infrastruktur in der Landwirtschaft untersucht, wie etwa Sensoren und GPS-Daten. Im Fokus der Leipziger Wissenschaftler stehen dabei der Einsatz digitaler Technologien im Anbau von Sonderkulturen, die Präzisionslandwirtschaft (Precision farming), autonome Feldroboter und unbemannte Luftfahrzeuge wie Drohnen. Daneben sollen die sensorgestützte Erkennung von Schädlingsbefall und landwirtschaftliche 5G-Anwendungen erforscht werden. Neben dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Uni Leipzig sind auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) und das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) an „EXPRESS“ beteiligt. Teilnehmende landwirtschaftliche Akteure aus Sachsen sind unter anderen die Obstland Dürrweitzschen AG aus Grimma und das Weingut Schloss Proschwitz aus Meißen.

Das Konsortium unter Leitung der Technischen Universität Dresden hatte sich mit dem Projekt „Landnetz“ beworben. Dabei soll ein bis zu 2 000 Quadratkilometer großes 5G-Experimentierfeld für die Land- und Forstwirtschaft, insbesondere auch für den Obst- und Weinbau, zwischen Nossen und Torgau errichtet werden. In dem Experimentierfeld werden innovative digitale Technologien und neu entwickelte Landtechnik für die Land- und Forstwirtschaft Hand in Hand mit Betrieben in der Region anwendungsnah erprobt. Auf Basis einer zukunftsweisenden digitalen Infrastruktur erforscht das Projekt, was „Digitalisierung“ für Land- und Forstwirtschaft, aber auch für den ländlichen Raum genau bedeutet und welche Potenziale mithilfe einer flächendeckenden Netzabdeckung erschlossen werden können. Profitieren werden auch die Kommunen der Region, wie zum Beispiel Lommatzsch. Partner sind neben der TU Dresden (Professur Mobile Nachrichtensysteme und Professur Agrarsystemtechnik) und dem 5G Lab Germany unter anderem das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und das Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI).

In einem wichtigen Baustein des „Zukunftsprogramms Digitalpolitik Landwirtschaft“ sollen Experimentierfelder im gesamten Bundesgebiet aufgebaut und betrieben werden, die untereinander koordiniert und vernetzt agieren. Aufgabe dieser Experimentierfelder ist der Technologie- und Wissenstransfer sowohl in die landwirtschaftliche Praxis als auch in die Öffentlichkeit. Zwei der bundesweit 14 Experimentierfelder sind Teil des simul+InnovationHub („EXPRESS“ und „Landnetz“). Der InnovationHub ist eine Säule der Zukunftsinitiative simul+ des SMUL.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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