Freistaat unterstützt Hórnik-Bibliothek in Prag

20.08.2019, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsminister Oliver Schenk übergibt Zuwendungsbescheid über 80.000 Euro an die Domowina e.V.

Dresden/Prag (20. August 2019) – Der Freistaat Sachsen unterstützt die sorbische Hórnik-Bibliothek in Prag. Bundes- und Europaminister Oliver Schenk übergab heute (20. August 2019) in Prag einen Zuwendungsbescheid über 80.000 Euro an die Domowina - Bund Lausitzer Sorben e.V.. An der Übergabe nahm auch der stellvertretende tschechische Kulturminister Vlastislav Ouroda teil.

Die Domowina ist Eigentümerin der Bücher und setzt sich seit vielen Jahren für den Erhalt und die Revitalisierung der Hórnik-Bibliothek ein. Mit den Fördermitteln soll die Restaurierung der wertvollen Bücher unterstützt werden. Durch ein Hochwasser im Jahr 2002 erlitten diese erhebliche Schäden. Die Hórnik-Bibliothek ist im gleichen Gebäude wie das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag untergebracht.

Staatsminister Schenk betonte: „Die Bewahrung der sorbischen Sprache, Kultur und Traditionen sind wichtige Anliegen der sächsischen Staatsregierung. Die Hórnik-Bibliothek in Prag beherbergt die größte Sammlung sorbischsprachiger Bücher außerhalb der Lausitz. Mit der finanziellen Förderung wollen wir dazu beitragen, diesen außerordentlich wertvollen Teil der sorbischen Geschichte zu erhalten.“

Dawid Statnik, Vorsitzender des Domowina e. V.: „Die Hórnik-Bibliothek ist für uns weit mehr als ein Raum voller Bücher, sie ist im kulturellen Gedächtnis unseres Volkes tief verankert. Deshalb freuen wir uns sehr über den Zuwendungsbescheid. Die Zuwendung ermöglicht uns, die Restaurierung der weiteren Bücher der Hórnik-Bibliothek in Auftrag geben zu können, die vom Augusthochwasser der Moldau 2002 stark beschädigt worden sind.“

Vlastislav Ouroda: „Ich freue mich sehr, heute an der Übergabe der finanziellen Unterstützung des Freistaates Sachsen teilnehmen zu können, die der Domowina-Verein Anfang dieses Jahres für die Digitalisierung und Buchrestaurierung beantragt hat. Sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, um das gemeinsame europäische Kulturerbe zu schützen, ist ein Zeichen von aufrichtiger Freundschaft, die den europäischen Gedanken mit Leben erfüllt.“

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Hintergrund Hórnik-Bibliothek:
Die erste schriftliche Erwähnung der Bibliothek stammt aus dem Jahr 1784. Sie hatte ihren Ursprung als Seminarbibliothek für Studenten der Theologie. Die Bibliothek ist benannt nach Michał Hórnik (1833-1894), einem der bedeutendsten sorbischen Schriftsteller, Sprachwissenschaftler und hohen geistlichen Würdenträger. Er hat einst als Student im Gebäude gewohnt und die Bibliothek genutzt. Mit einem Umfang von rund 10.000 Bänden zählt die Bibliothek zu den bedeutendsten sorabistischen Bibliotheken. In ihren Räumen finden heute regelmäßig Ausstellungen, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen statt. Die Hórnik-Bibliothek wird von der Prager Freundesgesellschaft Společnost přátel Lužice betreut, einem assoziierten Mitgliedsverein der Domowina.


Kontakt

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Regierungssprecher Ralph Schreiber
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