LEADER fördert die Region – Gute Erfahrungen mit regionaler Verantwortung

07.08.2019, 10:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsminister Schmidt besucht alle 30 LEADER-Gebiete

Insgesamt 30 LEADER-Gebiete haben sich im Freistaat Sachsen im Jahr 2014 gebildet – jedes von ihnen ausgestattet mit einem eigenen Budget, mit dem Vorhaben im ländlichen Raum gefördert werden können. Insgesamt standen den LEADER-Gebieten 427 Millionen Euro zur Verfügung. Die 30 Gebiete setzen eine eigene Entwicklungsstrategie mit individuellen Schwerpunkten um. Staatsminister Thomas Schmidt hat sich mit dem Besuch im „Lausitzer Seenland“ inzwischen in allen 30 LEADER-Gebieten über die regional sehr unterschiedlichen Zielsetzungen und beispielhafte Projekte informiert.

„Jedes einzelne LEADER-Gebiet hat gezeigt, wie kreativ der ländliche Raum ist und dass seine Einwohner voller Ideen stecken. Mich haben die große Vielfalt der Projekte und das enorme Engagement aller Akteure sehr beeindruckt“, sagte Staatsminister Schmidt heute (7. August 2019) beim Besuch seines 30. LEADER-Gebietes. „Deswegen werden wir den LEADER-Ansatz weiter verfolgen und weiterhin daran arbeiten, bürokratische Hemmnisse abzubauen.“

Bei seinem heutigen Besuch im LEADER-Gebiet „Lausitzer Seenland“ informierte sich Staatsminister Schmidt im Hoyerswerdaer Ortsteil Dörgenhausen (Landkreis Bautzen) über die Umsetzung des Programms und die besonderen Impulse, die mithilfe der Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) unterstützt werden. „Die sächsischen LEADER-Gebiete haben uns nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil: Ihre Freiheit, Projekte und Förderhöhen selbst zu bestimmen, haben sie mit hohem Verantwortungsbewusstsein und Eigeninitiative genutzt“, sagte Staatsminister Schmidt. „Im Lausitzer Seenland ist die lange Erfahrung mit regionaler Beteiligung deutlich zu spüren, da die Strukturen schon seit vielen Jahren bestehen und eng verzahnt sind.“

Das LEADER-Gebiet „Lausitzer Seenland“ liegt im Norden der Landkreise Bautzen und Görlitz. Die neun Gemeinden und zwei Städte bilden mit knapp 68 000 Einwohnern ein kleineres der sächsischen LEADER-Gebiete. Das Leitbild des LEADER-Gebietes „Von der Bergbau- zur Tourismus- und Energieregion“ besteht bereits seit der vergangenen Förderperiode. Bis zum Jahr 2020 stehen dem Gebiet rund neun Millionen Euro als Budget zur Verfügung. Mit diesen Mitteln entstanden in Dörgenhausen als Erweiterung zur bestehenden Gaststätte „Dorfstüb’l“ zwei neue Gebäude. In dem neuen Ferienhof am „Dorfstüb’l“ stehen seit Oktober 2017 zwei Ferienwohnungen für jeweils zwei bis drei Personen zur Verfügung. Eine größere Wohnung für vier Gäste ist im Erdgeschoss barrierefrei gestaltet. Die Häuser wurden zum Großteil aus Holz errichtet und vermitteln Wärme und Gastfreundschaft. Die Wohnungen sind mit viel Liebe zum Detail ausgestattet und vom Deutschen Tourismusverband mit vier Sternen klassifiziert.

Hintergrundinformationen:

Nach den guten Erfahrungen mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in der vergangenen Förderperiode hatte der Freistaat Sachsen den Regionen für die Jahre 2014 bis 2020 noch größere Gestaltungsmöglichkeiten in der regionalen Entwicklung eröffnet und mehr Verantwortung bei der Verwendung der Fördermittel übertragen. Bei der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums setzt der Freistaat Sachsen wie kein anderes Bundesland auf das LEADER-Prinzip: Die Akteure im ländlichen Raum können nahezu flächendeckend die Vorteile eigenständiger Strategien einschließlich der Verantwortung für ihr Budget nutzen. Die Regionen erhalten dafür mit 427 Millionen Euro 40 Prozent der Mittel des sächsischen Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR). Mit diesem hohen Anteil ist der Freistaat Sachsen europaweit an der Spitze.

Nach dem Aufruf des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) haben sich die 30 sächsischen Regionen gebildet und sich mit ihren Entwicklungsstrategien um die Anerkennung als LEADER-Gebiet beworben. Das SMUL genehmigte alle Strategien im April 2015. Die LEADER-Gebiete bestimmen nun in einem transparenten Verfahren selbst, welche Projekte in welcher Höhe gefördert werden. Die Strategien sind die Basis für thematische Aufrufe, nach denen sich Bürger, Unternehmen, Vereine und Gemeinden um eine Förderung bewerben können. Ein Entscheidungsgremium wählt nach den regionalen Prioritäten die Vorhaben aus. Die Bewilligung der Förderung erfolgt durch die jeweiligen Landratsämter.

LEADER (französisch: „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“) ist eine Initiative der Europäischen Union zur Entwicklung der ländlichen Räume unter maßgeblicher Mitarbeit der Bevölkerung. Die finanzielle Unterstützung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER erfolgt aus ELER-Mitteln sowie aus sächsischen Landesmitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.

Weiterführende Links:
LEADER in Sachsen: www.smul.sachsen.de/laendlicher_raum/
LEADER-Gebiet „Lausitzer Seenland“: http://www.ile-lausitzerseenland.de/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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