Ausstellung „Böhmen-Sachsen: So nah und doch so fern“ in Prager Nationalgalerie eröffnet

23.05.2019, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Historische Verflechtung von Regionen ist grundlegender Bestandteil europäischer Geschichte“

Die Nationalgalerie Prag öffnet seit heute ihre Türen für die Sonderausstellung „Böhmen-Sachsen: So nah und doch so fern“. Die Kultur- und Kunstgeschichte der benachbarten Regionen Böhmen und Sachsen von der Steinzeit bis in die Gegenwart war zuvor im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) unter dem Titel „Sachsen Böhmen 7000“ präsentiert worden. Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange würdigte die Schau als ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit kultureller und wissenschaftlicher Institutionen diesseits und jenseits der sächsisch-tschechischen Grenze. „Seit vielen Jahrzehnten pflegt das Landesamt für Archäologie enge wissenschaftliche Beziehungen zu Tschechien. Besonders ergebnisreich ist der Forschungsbereich der Montanarchäologie. Diese Forschungen ermöglichen es dem heutigen Sachsen und Tschechien, auf das Kapitel seiner Geschichte zurückzublicken, das die Grundlagen für den systematischen Abbau von Rohstoffen, hervorragende Ingenieurskunst und die infrastrukturelle Vernetzung über Landesgrenzen hinweg gelegt hat.“ Die Auswirkungen waren wirtschaftlicher Wohlstand, Bevölkerungswachstum durch Zuwanderung aus allen damals bekannten Bergbauregionen, technische Innovation und Ausbau der Städte in der Region. Diese wurden nicht nur zur Heimat für viele Zugezogene, sondern auch die Zentren für die Weiterverarbeitung und den Handel mit den Erzen sowie für die Versorgung der Bergleute. Die Forschungen auf diesem Gebiet liegen dem Antrag auf das Prädikat Weltkulturerbe Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří zugrunde.
„Die Ausstellung vermittelt einen überzeugenden Eindruck des langen Beziehungsgeflechtes zwischen den Bewohnern unserer beiden Länder. Sie zeigt unsere kulturellen Gemeinsamkeiten genauso auf wie Trennendes und sie verdeutlicht, dass der Wandel von Kultur und die historische Verflechtung von Regionen grundlegende Bestandteile europäischer Geschichte sind“, sagte die Ministerin bei der Eröffnung in Prag. Erzgebirge und Oberlausitzer Gebirge bilden eine natürliche und schon früh auch eine geschichtlich feststehende Grenzlinie zwischen Sachsen und Böhmen. Seit Jahrtausenden nutzen jedoch Menschen natürliche Verbindungen wie den Elbedurchbruch oder die von ihnen geschaffenen Pfade, Steige, Straßen und Schienen, um die trennende Gebirgskette zu überqueren.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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