Neiße Filmfestival: Kunstministerin überreicht Drei-Länder Filmpreis für den besten Spielfilm

11.05.2019, 23:23 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dr. Eva-Maria Stange: „Mit großer Strahlkraft gegen nationalistische Bewegungen in Europa“

Zum Abschluss des diesjährigen 16. Neiße Filmfestivals hat Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange den in diesem Jahr erstmals mit 10.000 Euro dotierten Drei-Länder-Filmpreis des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) für den besten Spielfilm an Susanne Heinrich für ihren Film „Das melancholische Mädchen“ überreicht.

In der Begründung der Jury heißt es: „Ich bin unglücklich, damit Leute wie du glücklich sein können.“ Atemlos inspirierend taucht man mit diesem Satz in die Welt eines melancholischen Mädchens ein. Humorvoll zielt die Regisseurin dieses bezaubernden wie klugen Films auf die Paradoxe unserer modernen Welt. Sie zeigt uns in locker und leichtem Ton und unter Verwendung sämtlicher feministischer Theorien wie konservativ und unfrei wir sind in unseren Käfigen aus Konventionen. ‚Das melancholische Mädchen‘ ist ein politischer Film im Sinne der Kunst, die unser Verlangen nach dem Verlassen dieser Käfige spiegelt.

Dr. Eva-Maria Stange erklärt: „Ich gratuliere allen Preisträgern des Festivals sehr herzlich. Mein großer Respekt gilt den Filmschaffenden, die sich mit ihren Beiträgen der internationalen Konkurrenz gestellt haben. Ohne ihren Mut, sich an dieser europaweit einzigartigen Veranstaltung zu beteiligen, gäbe es auch keine Preisträger. Zu den politischen Zielen der EU gehört die Stärkung des sozialen und territorialen Zusammenhalts und Solidarität zwischen den Mitgliedsländern. In geradezu vorbildlicher Weise haben sich das Neiße Filmfestival und alle an ihm Beteiligten dieses Ziel zu eigen gemacht, indem sie grenzüberschreitend und paritätisch agieren. Hier wird ein Stück Europa gelebt, in dem Menschen sich friedlich begegnen. Das zeigt sich nicht nur an der Programmgestaltung mit zahlreichen polnischen, tschechischen und deutschen Beiträgen, sondern auch daran, dass Vorführungsorte in allen drei Ländern bespielt wurden. Entscheidend ist, dass das Festival ein Forum für Begegnung und Austausch von Menschen bietet, für das Fachpublikum ebenso wie für Laien. Mit großer Strahlkraft setzt das Neiße Filmfestival ein Zeichen gegen nationalistische und damit separatistische Bewegungen innerhalb Europas.“

Um dieses Ziel mit einem Film zu erreichen, bedarf es höchster künstlerischer Qualität und kreativer Umsetzung von relevanten gesellschaftlichen, menschlichen Themen, sagte die Ministerin weiter. Dafür gelte es, Anreize zu schaffen. Das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Neiße Filmfestival seit Jahren institutionell und hat die Fördersumme 2019 weiter erhöht.

Die kulturelle Filmförderung gehört zu den Schwerpunkten der Kunstförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Diese wird im Jahr 2019 erneut aufgestockt auf eine Fördersumme von insgesamt mehr als 2,3 Millionen Euro. Hinzu kommen die Projektförderung durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Instrumente der wirtschaftlichen Filmförderung und die Förderung durch die Mitteldeutsche Medienförderung GmbH. Enthalten sind in der Förderung auch fünf Preise des Kunstministeriums

Das Neiße Filmfestival im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien hat im Wahljahr 2019 seinen Fokus auf die Politik gerichtet. In der Filmreihe "Homo politicus" ging es um historische und politische Entwicklungen vor allem in den früheren Ostblock-Staaten. In drei Wettbewerben und diversen Reihen des Festivals waren vom 7. bis 12. Mai 120 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen. Darüber hinaus gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsrunden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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