Telemedizin: Gesundheitsministerin Barbara Klepsch bei live-Videosprechstunde in Hartha

28.01.2019, 12:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gesundheitsministerin Barbara Klepsch hat sich heute (28. Januar) über das Potenzial von Videosprechstunden in der praktischen Umsetzung informiert. Bei einem Besuch der Praxis von Dr. med. Danny Nummert-Schulze, Facharzt für Innere Medizin – Hausärztliche Versorgung, konnte die Ministerin bei einer Videosprechstunde mit einem Patienten über die Schulter sehen. Die Praxis gehört als Zweigstelle Hartha zum MVZ Leisnig der Helios Klinik Leisnig.

„Die Möglichkeiten, die digitale und telemedizinische Anwendungen für die medizinische Versorgung, vor allem auch in ländlichen Gebieten eröffnen, sind enorm“, sagte Ministerin Klepsch am Rande des Termins. „Videosprechstunden sind dabei nur ein erster Schritt. Ich freue mich, dass die Sächsische Landesärztekammer uns diesen ermöglicht hat und dass es engagierte Ärzte und Kliniken gibt, die solche Entwicklungen aufgreifen. Sie machen diese Mehrwerte sowohl für die Patienten, aber auch für sich selbst nutzbar und helfen dabei, Unsicherheiten auszuräumen“, so Klepsch weiter.

Seit dem 1. September 2018 können Ärzte in Sachsen ihre Patienten per Videosprechstunde betreuen. Dies hat die sächsische Landesärztekammer im Juni unter Einhaltung bestimmter Auflagen für den Freistaat Sachsen als eines der ersten Bundesländer ermöglicht. Die Durchführung ist, die notwendige Technik vorausgesetzt, denkbar einfach.

„Im Grunde funktioniert eine Videosprechstunde ähnlich wie andere Videochatangebote, die Millionen Deutsche bereits nutzen – nur sicherer,“ beschreibt Helios Arzt Dr. Nummert-Schulze die Durchführung.

„Wir nutzen für diesen Zusatzservice ein Programm, das sicherstellt, dass das Gespräch weder auf einem Server zwischengespeichert noch die Inhalte für jemanden anderes als Arzt und Patient eingesehen werden. Der Patient bekommt lediglich per Mail einen Link, den er zum vereinbarten Termin am Computer, Tablet oder Smartphone öffnet – und schon geht es los.“

Mediziner in ausgewählten Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) des Helios-Klinik-Verbundes bieten diesen Zusatzservice seit September für ihren Patienten an. Somit gehört Helios in Sachsen zu den Vorreitern einer Entwicklung, die vor allem im ländlichen Raum das medizinische Angebot verbessern wird.

„Seit September bieten wir in verschiedenen medizinischen Einrichtungen von Helios den Service der Videosprechstunde an und konnten dadurch wertvolle Erfahrungen sammeln,“ berichtet Jan Hoffmann, bei Helios für das ambulante Geschäft in Sachsen zuständig. „Patienten und auch Ärzte berichten uns, dass die Videosprechstunde eine wertvolle Ergänzung zum Arztbesuch ist, die den Alltag erleichtern kann. Gerade für Pflegeheime sehen wir großes Potenzial. Allerdings stellen wir auch fest, dass das Fehlen einer starken Internetverbindung ein häufiges Hindernis für diese Zukunftsform der Behandlungsergänzung darstellt. Daher begrüßen wir die Initiative der sächsischen Staatsregierung zum Breitbandausbau ausdrücklich.“

Digitalisierung und Telemedizin kann sowohl Patienten als auch Angehörigen und Fachpersonal in unterschiedlichsten Bereichen unterstützen und die Arbeit erleichtern.
Videosprechstunden können beispielsweise Wundheilungskontrollen nach Operationen oder Verlaufskontrollen ermöglichen, ohne den Patienten durch einen separaten Präsenztermin zu belasten. Lange Anfahrtswege und Wartezeiten entfallen und für medizinisches Fachpersonal aber auch für Patienten entsteht eine zeitliche Flexibilität, ebenso wie eine Ortsunabhängigkeit. Dadurch wiederum werden überfüllte Praxen und Notaufnahmen entlastet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
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Telefax: +49 351 564 55060
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