Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Torgau

25.01.2019, 12:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Jeder Form des Rassismus und Antisemitismus entgegentreten“

Im Vorfeld des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hat Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange, auch als Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, in Torgau die Bedeutung des Erinnerns für die Demokratie in Europa hervorgehoben: „Unser aufgeklärtes Geschichtsbewusstsein und unsere Gedenkkultur im vereinten Europa sind ein schützenswertes Kulturerbe, das auch achtzig Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges aktiv gelebt werden will. Das bedeutet, dass wir an der demokratischen Gestaltung dieses vereinten Europa engagiert mitwirken, indem wir uns gemeinsam für unsere humane Werteordnung einsetzen und das Wissen um seine Gefährdung an die nächsten Generationen weitertragen. Wir müssen entschieden jeder Form des Antisemitismus und des Rassismus entgegentreten und uns gegen jeden Versuch wehren, unsere den demokratischen Werten verpflichtete Erinnerungskultur zu verunglimpfen.“
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten/ Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau und die Stadt Torgau hatten zu einer Gedenkveranstaltung am früheren Wehrmachtsgefängnis Fort Zinna eingeladen. Seit 1996 wird der 27. Januar in ganz Deutschland als Gedenktag für die Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft begangen. Es ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee 1945, die der industriellen Vernichtungsmaschinerie des Holocaust ein Ende bereitete. Weltweit wird dieser Tag als Gedenktag zur Erinnerung an die Ermordung der europäischen Juden begangen. In Sachsen wird traditionell eine bestimmte Opfergruppe besonders gewürdigt, in diesem Jahr die internationalen Häftlinge der Wehrmachtsjustiz. Torgau war ein Zentrum der Wehrmachtjustiz im Europa des Zweiten Weltkriegs. Verurteilt, inhaftiert und auch hingerichtet wurden hier nicht nur deutsche, sondern auch zahlreiche ausländische Soldaten und Zivilisten. Sie stammten aus den von den Deutschen annektierten und besetzten Ländern Europas, als verurteilte Kriegsgefangene auch aus den USA.
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Dr. Eva-Maria Stange: „Das Gedenken und auch die oft schmerzhaften und langwierigen Versöhnungsprozesse sind ein wesentlicher Pfeiler unserer heutigen europäischen Friedensarchitektur. Europa bewahrt die Erinnerung an die Diktaturen des zwanzigsten Jahrhunderts und dieses Wissen ist ein steter Ansporn, das friedliche Miteinander in Europa zu stärken und für die Zukunft zu sichern.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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