Fußball und Nationalitätenkonflikte in Böhmen | Vortrag am 4.12.2019 im smac

FUSSBALL UND NATIONALITÄTENKONFLIKTE IN BÖHMEN

Aus der Vortragsreihe „Beziehungsgeschichten“ zur Sonderausstellung SACHSEN BÖHMEN 7000

Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es gut 50 türkische Fußballvereine. Die gesellschaftlichen Parallelwelten dieses Bundeslandes spiegeln sich somit auch in den Vereinsgründungen wider. Nicht anders war es in Böhmen vor dem Zweiten Weltkrieg. Deutsche und Tschechen lebten nebeneinander und gründeten ihre eigenen Vereine. Wie sich das Mit- bzw. Gegeneinander in diesem beliebten Breitensport zwischen 1890 und 1945 verhielt, erforscht und referiert der Historiker Dr. Stefan Zwicker im Rahmen des Programms zur Sonderausstellung SACHSEN BÖHMEN 7000.

• Vortrag: "Fußball in Böhmen – Fußball und Nationalitätenkonflikte in den böhmischen Ländern 1890 – 1945"
• Referent: Dr. Stefan Zwicker, Historiker
• Termin: Dienstag, 04.12.2018, um 18.00 Uhr
• Ort: Vortragssaal des smac im 5. Obergeschoss
• Eintritt: 3 €

ZUM VORTRAG
Der Vortrag beleuchtet die Bedeutung des Fußballsports in einer ethnisch gemischten Gesellschaft. Die böhmischen Länder, also das Gebiet des heutigen Tschechien, gehörten in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zu den Fußball-Hochburgen - insbesondere Prag. Die Aufteilung in 'national' definierte Parallelgesellschaften (Tschechen und Deutsche) spiegelte sich auch im organisierten Fußball wider, jedoch funktionierte das sportliche Mit- und Gegeneinander gerade in diesem Breitensport und vor allem in der Tschechoslowakei recht gut. Fußball lässt sich im Bereich der Alltagskultur sogar als Beispiel für eine geglückte Koexistenz der beiden größten Ethnien anführen.

ZUM REFERENTEN
Dr. Stefan Zwicker, Historiker, Literaturwissenschaftler und Übersetzer setzt den Schwerpunkt seiner Forschungen auf die Erinnerungskultur, deutsch-tschechische Beziehungen sowie Sportgeschichte bzw. einer Kombination hiervon. Zurzeit ist er Kurzzeitdozent des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Pädagogischen Fakultät der Prager Karlsuniversität. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur gesellschaftlichen Rolle des Sports in Mitteleuropa.

ZUR VORTRAGSREIHE „BEZIEHUNGSGESCHICHTEN“
In insgesamt zehn Vorträgen beleuchten Archäologen, Historiker*innen und Kunsthistoriker die Beziehungsgeschichte Sachsens und Böhmens.
Die Vortragsreihe begleitet die aktuelle Sonderausstellung „SACHSEN BÖHMEN 7000. Liebe, Leid und Luftschlösser“, die bis zum 31. März 2019 im smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz – zu sehen ist.

Weitere Termine der Vortragsreihe „Beziehungsgeschichten“

Donnerstag, 10. Januar 2019, Beginn: 18.00 Uhr
Schlaglichter auf Wechselspiele - Sächsisch-böhmische Kunstbeziehungen in Mittelalter und Neuzeit
Dr. Marius Winzeler, Direktor der Sammlung Alter Meister der Nationalgalerie Prag

Donnerstag, 24. Januar 2019, Beginn: 18.00 Uhr
Von Böhmen nach Sachsen - Sayda - Purschenstein und Rechenberg - Böhmische Herrschaften im Osterzgebirge
Dipl. phil. Volkmar Geupel, Dresden

Donnerstag, 7. Februar 2019, Beginn: 18.00 Uhr
Eine Hochzeit, ein Vertrag und die Grenze - Die sächsisch-böhmischen Beziehungen im 15. Jh.
Dr. André Thieme, Leiter Museen bei den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH

Donnerstag, 21. Februar 2019, Beginn: 18.00 Uhr
Ein Meissner am Hof des Kaisers - Wilhelm der Einäugige und Karl IV.
Lenka Nemravová, Historikerin, Chemnitz/Prag

Donnerstag, 7. März 2019, Beginn: 18.00 Uhr
Unterwegs an der Elbe - Die Elbe als Verkehrsweg zwischen Böhmen und Sachsen in der Vorgeschichte
doc. PhDr. Vladimír Salač, CSc., leitender Wissenschaftler, Archäologisches Institut, Tschechische Akademie der Wissenschaften, Prag

Donnerstag, 28. März 2019, Beginn: 18.00 Uhr
Das Gold des Nordens - Bernstein in der Frühbronzezeit Europas und die Anfänge der Bernsteinstraße
Dr. Michal Ernée, Archäologisches Institut Prag

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