Waldumbau weiter vorantreiben!

26.11.2018, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Schäden durch Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer sind Beleg für Notwendigkeit

Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel bleibt das wichtigste forstpolitische Ziel in Sachsen. Das sagte Umweltminister Thomas Schmidt heute (26. November 2018) bei der Eröffnung des 14. Forstpolitischen Forums in Wermsdorf. Nur so sei es möglich, Extremschäden in den Wäldern vorzubeugen.

„Das Jahr 2018 war für unsere Wälder und die Forstwirtschaft das schwierigste Jahr seit der Wiedervereinigung. Die Sturmtiefs ‚Herwart‘, ‚Friederike‘ und ‚Fabienne‘, Trockenheit und Hitze sowie ein massiver Borkenkäferbefall haben Waldeigentümer, Förster, Waldarbeiter, Mitarbeiter der Verwaltungen, Wissenschaftler und Jäger vor enorme Herausforderungen gestellt“, so der Minister.

„Sachsens Forstwirtschaft muss dabei keineswegs einen komplett neuen Kurs einschlagen“, so Schmidt weiter. „Mit der seit der Wende laufenden Waldmehrung, dem Waldumbau, der Waldkalkung, mit Beratungsangeboten für Waldbesitzer, Erleichterungen bei der Jagd, unseren wald- und umweltpädagogischen Angeboten sowie der verstärkten Förderung von Forstbetriebsgemeinschaften hat Sachsen die Weichen richtig gestellt. Ziel sind stabile, arten- und strukturreiche, leistungsfähige Mischwälder, die Erschließung und Nutzung auch kleiner Privatwaldflächen sowie nicht zuletzt eine informierte Bevölkerung. Diese strategischen Ziele sind nach wie vor aktuell und festgeschrieben in unserer Waldstrategie 2050“.

Die bisherige Bewältigung der Sturmschäden von "Herwart", "Friederike“ und "Fabienne" durch die Forstwirtschaft in Sachsen sei eine beachtliche Leistung. Von den rund 2,7 Millionen Kubikmetern Schadholz, die die reguläre jährliche Nutzungsmenge in Sachsen deutlich übersteigen, seien aktuell im Staatswald mehr als 90 Prozent und im Privat- und Körperschaftswald rund zwei Drittel aufgearbeitet.

„Für solche Leistungen brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte, die eine gute Arbeitsschutzausbildung haben und die die zur Verfügung stehende Technik bedienen können. Ich bin daher froh, dass es uns gelungen ist, jährlich 40 Ausbildungsstellen beim Staatsbetrieb Sachsenforst zu erhalten, genauso wie die Standorte, an denen diese Ausbildung stattfindet“, so Schmidt weiter.

Auch im kommenden Jahr sei eine angespannte Lage in der Forstwirtschaft zu erwarten. Schon jetzt hat die extreme Trockenheit für die höchsten je aufgezeichneten Borkenkäferschäden gesorgt. Im Jahr 2019 könnte daraus eine Million Kubikmeter Schadholz entstehen. In weiteren Bundesländern sowie den Nachbarstaaten Tschechien und Polen ist die Situation ähnlich.

„Auch wenn es deshalb zu einem weiteren Verfall der Holzpreise kommt, führt kein Weg daran vorbei, jeden befallenen Baum schnellstmöglich zu fällen, aufzuarbeiten und abzufahren“, so Schmidt. „Das ist bei vielen Millionen potenziell als Brutraum tauglichen Fichten und bei bis zu drei Käfergenerationen in diesem Jahr ein Wettlauf, der kaum zu gewinnen ist. Und doch gibt es keine Alternative. Ich danke allen Waldbesitzern, Waldarbeitern und Forstunternehmern, die sich hier engagiert haben und weiter engagieren, um das Schadholz zügig zu beräumen“.

„Die Sächsische Staatsregierung lässt die privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer in dieser Lage nicht allein. Neben der gebührenfreien Beratung durch Sachsenforst und der kostenfreien Bereitstellung der Luftbilder der Hauptschadensgebiete passen wir dafür unsere Förderprogramme an. Der Staatsbetrieb Sachsenforst wird seine Lagerplätze auch für befallenes oder befallsgefährdetes Holz aus dem Privat- und Körperschaftswald öffnen.

Schäden in diesem Umfang benötigen aber auch finanzielle Unterstützung. Die Staatsregierung und die Regierungsfraktionen haben im Zuge der Haushaltsverhandlungen beschlossen, dem Privat- und Körperschaftswald Mittel für die Bekämpfung der Folgen der Witterungsextreme bereitzustellen. Angedacht sind zwischen drei und acht Millionen Euro - entweder als Kofinanzierung einer geplanten Bundesförderung oder für eine Landesförderung. Ich danke den Abgeordneten des Sächsischen Landtages für diesen Antrag und hoffe, dass er im Dezember so beschlossen wird. Um für die privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer bessere Holzabsatzmöglichkeiten zu sichern und den Holzmarkt zu entlasten, plant der Staatsbetrieb Sachsenforst außerdem, den Grüneinschlag im Staatswald zu reduzieren“, so Schmidt. Auch der Staatsbetrieb Sachsenforst selbst soll einen Ausgleich für die finanzielle Situation erhalten, die durch gravierende Mehrausgaben bei der Schadensbeseitigung und Mindereinnahmen aus dem Holzverkauf entstanden sind.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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