Zwei Millionen Euro für Abbruch der Zinkweißbrache in Bernsdorf
02.11.2018, 13:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wöller: „Unser Landesbrachenprogramm befreit Kommunen von baulichen Ruinen und ist nach wie vor ein Erfolgsmodell“
Heute hat der Abbruch der Zinkweißbrache in Bernsdorf im Beisein von Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller begonnen. Diese umfangreiche Baumaßnahme hat der Freistaat Sachsen mit Fördermitteln aus dem Landesbrachenprogramm in Höhe von 1,92 Millionen Euro ermöglicht. Den Bescheid hatte die Kommune im Dezember 2017 erhalten. Mit dieser Finanzhilfe soll die Industrieruine, die seit zwei Jahrzehnten verfällt und wegen enormer Müllablagerungen zur Gefahrenquelle geworden ist, abgebrochen werden.
„Endlich kann dieser zunehmend verfallende bauliche Schandfleck am Ortseingang von Bernsdorf den Baggern weichen. Auf einer Fläche von sieben Hektar wird stattdessen Neues entstehen. Aktuell ist seitens der Kommune geplant, die Fläche zu begrünen und sie für die Bevölkerung zugänglich und nutzbar zu machen“, sagte Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller. „Mit unserem Landesbrachenprogramm haben wir die Möglichkeit, Brachflächen im Freistaat Sachsen zu beseitigen. Wir reduzieren damit auch Gefahrenquellen und Schäden für die Umwelt, werten unsere Städte und Gemeinden erheblich auf und unterstützen ihre nachhaltige Entwicklung“, so Wöller. Der anhaltende Eingang von Förderanträgen insbesondere aus dem ländlichen Raum belege, dass das Landesbrachenprogramm ein Erfolgsmodell sei und es hinsichtlich der Beräumung innerörtlicher Brachen nach wie vor einen erheblichen Förderbedarf gebe, führte der Innenminister aus.
Im Februar 2009 hat der Freistaat Sachsen erstmals ein eigenes Förderprogramm ausschließlich mit Landesmitteln zur Revitalisierung von Brachflächen aufgelegt. Gleichzeitig wurde damit eine Lücke in der Förderstruktur des Freistaates geschlossen. Seitdem fördert Sachsen aus diesem Landesbrachenprogramm mit der geänderten Richtlinie Brachenberäumung vom 30. Mai 2017 die Beseitigung von baulichen Anlagen auf Grundstücken, deren vormalige industrielle, gewerbliche, soziale, verkehrstechnische, militärische oder landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben wurde. Im Zeitraum von 2009 bis einschließlich 2018 hat der Freistaat Sachsen dafür insgesamt 95,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Diese Maßnahme wurde mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Informationen zur Zinkweißbrache
Im Jahr 1870 begann die industrielle Zinkweißproduktion in Bernsdorf. Sie wurde schrittweise ausgebaut und hatte auch in der DDR innerhalb eines volkseigenen Betriebes Bestand. Im Jahr 1993 wurde der Betrieb infolge seiner Privatisierung stillgelegt.