Ausstellung „Bruch I stücke – Die Novemberpogrome in Sachsen 1938“ im smac eröffnet

04.10.2018, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Jeder Form der Verletzung unserer Grundrechte entgegentreten“

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hat im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) die Foyerausstellung „Bruch|stücke – Die Novemberpogrome in Sachsen 1938“ eröffnet. Die Ausstellung ist aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt hervorgegangen, in dem nach Zeitzeugen und Quellen zu den Pogromen in Sachsen gesucht wurden.
Dr. Eva-Maria Stange: „Pogrom meint die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen. Es ein Wort, das großes Unheil bedeutet, denn es erinnert an den historischen und moralischen Tiefpunkt der deutschen Geschichte. Ich bin erschüttert, dass in unserem Land heute, 80 Jahre später, Menschen wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe bedrängt, ausgegrenzt und verfolgt werden und wir anscheinend hilflos nach der korrekten Bezeichnung für diese Ereignisse suchen. Wir befinden uns mit unserer Sprache und mit Taten auf abschüssigem Gelände und müssen aufpassen, dass wir die Orientierung an den Grundwerten im Blick behalten. Diese Ausstellung im smac im ehemaligen Kaufhaus Schocken ist ein geeigneter Ort, um deutlich zu sagen: Die Würde von Menschen ist unantastbar und wir sind aufgerufen, jeder Form der Verletzung unserer Grundwerte entgegenzutreten.“

In dem Forschungsprojekt „Bruch I stücke“ sind für Sachsen bisher etwa fünfzig kleinere und größere Orte dokumentiert, an denen es zu antijüdischen Kundgebungen, Verhaftungen, Wohnungs- und Geschäftszerstörungen, Gewalttaten Zurschaustellungen von Juden sowie Zerstörungen von Synagogen und Gemeindeeinrichtungen kam. Das Projekt „Bruch I stücke“ recherchiert und hinterfragt diese Ereignisse, ihre Quellen und Objekte.
Dr. Eva-Maria Stange: „Ich hoffe und wünsche, dass diese Ausstellung viele Besucher jeden Alters findet. Sie möge dazu beitragen, den Interessierten Kraft und Courage für Menschlichkeit im Alltag zu geben. Es geht um nichts Geringeres als die historischen Grundlagen unseres politischen Gegenwartshandelns.“
Mehr unter: https://www.smac.sachsen.de/foyerausstellungen-bruchstuecke.html


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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