Wissenschafts- und Kunstministerin begrüßt Landtagsantrag zur Entwicklungskonzeption der Gedenkstättenstiftung

05.09.2018, 20:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dr. Eva-Maria Stange: „Erinnerungskultur muss stärker der Demokratischulung und der Entwicklung von Zivilcourage dienen“

Wissenschafts- und Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange unterstützt den gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen von CDU und SPD zur Fortschreibung der Entwicklungskonzeption der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. „Der damit erteilte Auftrag wird mit dazu beitragen, dass Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit in der Öffentlichkeit noch stärker als bisher wahrgenommen werden. Im Idealfall werden wir dadurch auf lange Sicht den eigentlichen Zielen der Erinnerungskultur, nämlich dem Einüben von Demokratiefähigkeit und der Entwicklung von Zivilcourage, ein großes Stück näherkommen“, erklärte die Ministerin heute in ihrer Rede im Sächsischen Landtag.

Die von den Fraktionen geforderte Entwicklungskonzeption soll die inhaltliche Ausrichtung der Stiftung unter sich ändernden gesellschaftlichen Bedingungen beschreiben und weiterentwickeln. Dabei soll ein Schwerpunkt künftiger Gedenkstättenarbeit auch die historische und politische Bildungsarbeit werden. Moderne Formen der Vermittlung sollen dabei ebenso berücksichtigt werden wie die Kooperation der Stiftung mit anderen kulturellen Einrichtungen und Institutionen. Zudem soll die Entwicklungskonzeption den wissenschaftlichen Diskurs der Stiftung in den Blick nehmen. Die Entwicklungskonzeption kann eine Grundlage dafür sein, inwieweit die Ausstattung der Stiftung deren inhaltliche Arbeit umfassend gewährleisten kann.

Staatsministerin Dr. Stange erklärte: „Als Vorsitzende des Stiftungsrates ist es mir wichtig, dass die Stiftung ihren gesetzlichen und gesellschaftlichen Auftrag heute und in Zukunft erfüllen kann. Deshalb ist die aktuell laufende Evaluation der Gedenkstättenstiftung eine wesentliche Grundlage für ihre Entwicklungskonzeption. Es ist mir ein großes Anliegen, dass künftig der Fokus der Gedenkstättenarbeit noch stärker als bisher auf der Ermöglichung des wissenschaftlichen und gedenkstätten-pädagogischen Austauschs liegt. Gleichfalls unerlässlich ist es, dass die pädagogische Vermittlungsarbeit der Stiftung aufgrund aktueller gesellschaftlicher Anforderungen an die Demokratiebildung weiterentwickelt wird. Die Erinnerungskultur muss gemeinsam mit den Schulen ausgebaut werden, damit die Schülerinnen und Schüler historisches Bewusstsein, Empathie und eine demokratische Grundhaltung entwickeln können.“

Deshalb sollen der weitere Ausbau der Gedenkstätten mit Mitteln aus den Vermögen von Partei- und Massenorganisationen (PMO-Mittel) gefördert werden. Das betrifft die KZ-Gedenkstätte Sachsenburg in Frankenberg, die Gedenkstätte Großschweidnitz, die Gedenkstätte Runde Ecke, Leipzig, der Lern- und Gedenkort Kaßberg Chemnitz, die Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden und das Archiv Bürgerbewegung Leipzig. „Es ist gerade in diesen Tagen enorm wichtig, dass die Erinnerungskultur junge Menschen befähigt, historische Entwicklungen zu beschreiben und zu bewerten sowie unsere Welt als durch eigenes Tun gestaltbar und veränderbar zu begreifen. Als Vorsitzende des Stiftungsrates ist mir die politische und demokratische Bildungsarbeit von jeher ein wichtiges Anliegen“, erklärte Ministerin Dr. Stange und begründete: „Wir erinnern uns für die Zukunft. Das heißt, dass Erinnerungskultur nie ausschließlich rückwärtsgewandt sein und statisch in der Vergangenheit verharren darf. Sie muss dazu befähigen, die Lehren aus historischem Unrecht für die Zukunft zu ziehen. Das ist heute aktueller denn je!“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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