Klepsch eröffnet sozialtherapeutische Wohnstätte für junge drogenabhängige Männer in Olbersdorf
03.09.2018, 10:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
1,34 Millionen Euro vom Freistaat flossen an den come back e. V. Zittau
Sozialministerin Barbara Klepsch nahm heute (3. September 2018) an der feierlichen Einweihung der sozialtherapeutischen Wohnstätte in Olbersdorf (Landkreis Görlitz) teil. Der Freistaat Sachsen förderte den Bau der Wohnstätte mit über 1,34 Millionen Euro. Träger der Wohnstätte ist der come back e. V. Zittau.
In der neuen Einrichtung werden bis zu 18 junge chronisch mehrfachgeschädigte, vor allem drogenabhängige Männer aufgenommen, die wegen ihres teilweise langjährigen Suchtmittelmissbrauchs erhebliche körperliche, geistig-seelische und soziale Störungen aufweisen.
»Die Errichtung dieser sozialtherapeutischen Wohnstätte verdeutlicht, dass für den come back e. V. die Unterstützung von drogenabhängigen Männern ein besonderes Anliegen ist. Künftig werden hier junge Männer betreut, die auf Grund ihrer vielschichtigen Defizite eine besondere und umfassende Betreuung und Förderung benötigen. Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Wohnstätte Olbersdorf einen guten Start und eine wertschätzende Zusammenarbeit mit Kollegen und Partnern. Ich bin überzeugt, dass sie hier künftig vielen jungen Menschen zu einem suchtmittelfreien und selbstständigen Leben verhelfen und deren individuelle Begabungen erkennen und fördern werden«, sagte Ministerin Barbara Klepsch bei der Eröffnung.
Der Verein come back e. V. ist einer von drei Suchthilfeträgern, der letztes Jahr vom Sächsischen Sozialministerium und dem Kommunalen Sozialverband Sachsen ausgewählt wurde, um mit Fördermitteln des Freistaates Sachsen 18 von insgesamt 54 Wohn- und Betreuungsplätzen für junge chronisch mehrfach geschädigte drogenabhängige Menschen, insbesondere Crystalabhängige, zu schaffen.
Innerhalb des sozialtherapeutischen Rahmens soll die Nachreifung ihrer Persönlichkeit gefördert und gefordert werden. Durch die Einbindung in eine verbindliche Tagesstruktur und in sinnstiftende Beschäftigung, durch das Erlernen alltagspraktischer Fähigkeiten und sinnvoller Freizeitgestaltung als auch durch die Förderung von Gesundheitssorge und der Bewältigung der Abhängigkeit sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die jungen Männer möglichst schnell in die Gesellschaft und in ein geregeltes berufliches Leben finden.
Die Bewohner haben neben der sozialtherapeutischen Betreuung die Möglichkeit, sich in verschiedenen Arbeitsbereichen auszuprobieren und einzubringen, beispielsweise bei Haus- und Grundstückspflege, Fahrradwerkstatt, Holzarbeiten oder auch in der externen Berufsfeldorientierung in den Bereichen Maschinenbau, Bauhandwerk, grüne Berufe, Küche und Automechanik. Außerdem sind Außenpraktika in lokalen Firmen oder dem gemeindlichen Bauhof als auch das Nachholen von Schulabschlüssen möglich.
Der come back e. V. Zittau hat sich 1990 als Initiative der evangelisch-methodistischen Kirche gegründet und betreibt zahlreiche Angebote für suchtkranke Menschen in der Region. Am ersten Spatenstich vor etwas mehr als einem Jahr nahm damals bereits Sozialministerin Barbara Klepsch teil.