SMWK fördert Konzeption für Vorlesefunktion in Sorbisch

Die Internetseite des Sorbischen Instituts soll künftig barrierefrei mit einer Vorlese-funktion sowohl in Nieder- als auch in Obersorbisch zugänglich sein. Am 1. Juli startet die vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) am Sorbischen Institut e.V./Serbski institut z.t. geförderte „Maßnahme zur Verbesserung der kommunikativen Barrierefreiheit – Konzeptionsphase für eine Vorlesefunktion Sorbisch“. Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Ich freue mich, dass damit ein weiterer Stein auf dem Weg zur Inklusion aus dem Weg geräumt werden kann. Die kommunikative Barrierefreiheit nur auf Deutsch zu beschränken wäre im Sinne der gesellschaftlichen Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger in Sachsen nicht vertretbar. Ich bin zuversichtlich, dass das Vorhaben nach der Konzeptionsphase wir geplant bis 2024 in die Tat umgesetzt werden kann und damit auch ein Fortschritt bei der digitalen Versorgung für „kleine“ Sprachen erreicht wird.“
Während für „große“ Sprachen fertig entwickelte Softwareprodukte verfügbar sind, gibt es für die sorbischen Schriftsprachen bisher weder einsatzfähige kommerzielle Produkte noch hinreichende wissenschaftliche Vorarbeiten für eine schnelle Entwicklung. Die Internetseite des Sorbischen Instituts konnte deshalb bisher, eben-falls mit Mitteln des SMWK, auf Deutsch barrierefrei gestaltet werden.
Für die bis Jahresende dauernde Konzeptionsphase, in der technologische und linguistische Fragen geklärt werden, werden aus Inklusionsmitteln des SMWK rund 77.000 Euro bereitgestellt.

Seit 2017 stehen im Haushalt des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst jährlich eine Million Euro für Maßnahmen der Inklusion zur Verfügung. Die Mittel sind im Wesentlichen für die landesfinanzierten Forschungseinrichtungen und institutionell geförderten Kultureinrichtungen vorgesehen.
Das Sorbische Institut ist eine gemeinsame Einrichtung der Länder Sachsen und Brandenburg mit Sitz in Bautzen und einer Arbeitsstelle in Cottbus. Es erforscht Sprache, Geschichte und Kultur der Sorben/Wenden in der Ober- und der Niederlausitz in Vergangenheit und Gegenwart.

Diese Maßnahme wird gefördert auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.