Bund und Freistaat Sachsen wollen Berufliche Orientierung für Schüler noch stärker individualisieren

18.06.2018, 09:48 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Berufliche Orientierung soll im Freistaat insgesamt individueller ausgerichtet und damit noch adressatengerechter werden. Das erklärte Kultusminister Christian Piwarz am Rande eines Unternehmensbesuchs heute in Dresden.

Um dies zu erreichen, arbeiten Bund und Freistaat Sachsen eng zusammen. So stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für den Zeitraum von 2018 bis 2020 Fördermittel aus dem Berufsorientierungsprogramm in Höhe von rund 12,7 Millionen Euro für Maßnahmen der Berufsorientierung in Sachsen bereit.

„Auf der einen Seite leidet die Wirtschaft unter dem Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Studienabbrecher zu hoch. Beide Probleme können wir nur lösen, wenn wir Kinder und Jugendliche besser auf ein Leben nach der Schule vorbereiten. Schüler brauchen eine langfristige und systematische Berufliche Orientierung und zwar nicht nur an Oberschulen, sondern auch an den Gymnasien“, betonte Kultusminister Christian Piwarz.

Das Sächsische Kultusministerium hat in Zusammenarbeit mit der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit aus diesem Grund die Kernziele für die Berufliche Orientierung in den verschiedenen Schularten und einzelnen Klassenstufen aktualisiert, die Bausteine für die Berufliche Orientierung überarbeitet und für das Gymnasium neu erarbeitet.

So beginnt am Gymnasium die Berufs- und Studienorientierung ab August 2018 mit der beruflichen Frühorientierung in den Klassenstufen 5 und 6 und wird kontinuierlich bis zur Jahrgangsstufe 12 fortgeführt.

Um Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher für die Berufliche Bildung zu gewinnen, fördert das BMBF zudem das landesweite Projekt „Quickstart Sachsen“ mit rund 1,4 Millionen Euro im Zeitraum 2018–2020. In Kooperation mit acht sächsischen Hochschulen werden dabei Studienzweiflerinnen und Studienzweifler sowie Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher über die Möglichkeiten einer Berufsausbildung beraten.

Bereits seit dem Schuljahr 2013/2014 sind die Praxisberater an Oberschulen in Sachsen eine wirksame personelle Unterstützung. Das ist bundesweit einmalig und wird in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit umgesetzt. Aufgabe der Praxisberater ist es, die individuelle Förderung aller Schüler zugunsten einer passgenauen Berufsorientierung zu verbessern. Mit dem landesweit einheitlichen Potenzialanalyseverfahren „Profil AC Sachsen“ werden die Stärken der Schülerinnen und Schüler frühzeitig ermittelt. Dies geschieht mit dem Ziel, sie individuell auf dem Weg zur Berufswahl zu begleiten und Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen.

Die ermittelten Stärken der Schüler sind ab Klassenstufe 8 Ausgangspunkt, um auf der Grundlage eines Entwicklungsplans zwischen verschiedenen Berufsfeldern und Praxisangeboten zu entscheiden. Dies unterstützt die Arbeit der Berufsberater und hilft Schülern bei der Teilnahme an landesweiten BO-Projekten. Dazu gehören „SCHAU REIN! Woche der offenen Unternehmen Sachsen“ ebenso wie „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“. Dieses Projekt unterstützt Schülerinnen und Schüler frühzeitig durch erlebnis- und handlungsorientierte Impulse in ihrer Berufsorientierung und Lebensplanung.

Eine Übersicht zu allen Maßnahmen der Beruflichen Orientierung in Sachsen ist im Blog des Sächsischen Kultusministeriums unter www.bildung.sachsen.de/blog/ zu finden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de

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