Mittelpunkt barocker Pracht im Dresdner Residenzschloss entsteht neu

06.06.2018, 11:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Virtuelle Rekonstruktion: Paradeschlafzimmer (© Autor - Michael Schneider, Quelle und Rechte - SIB Niederlassung Dresden I)

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Virtuelle Rekonstruktion: Paradeschlafzimmer (© Autor - Michael Schneider, Quelle und Rechte - SIB Niederlassung Dresden I)

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Audienzgemach - virtuelle Rekonstruktion (© Autor - Michael Schneider, Quelle und Rechte - SIB Niederlassung Dresden I)

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Audienzgemach - virtuelle Rekonstruktion (© Autor - Michael Schneider, Quelle und Rechte - SIB Niederlassung Dresden I)

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Visualisierung Audienzgemach (© Autor - Michael Schneider, Quelle und Rechte - SIB Niederlassung Dresden I)

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Visualisierung Audienzgemach (© Autor - Michael Schneider, Quelle und Rechte - SIB Niederlassung Dresden I)

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Heute haben sich Ministerpräsident Michael Kretschmer und Finanzminister Dr. Matthias Haß über den Stand der Bauarbeiten in den Paraderäumen im Westflügel des Residenzschlosses informiert. Bei dem Baustellenrundgang wurden u. a. Entwürfe der Deckenmalereien sowie der wertvollen Stoffe für die Wandbespannungen präsentiert und ein Einblick in die Entwicklung der Architekturmalereien gegeben.

Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Der Wiederaufbau des Residenzschlosses hat Ausstrahlung weit über Dresden hinaus, weil hier etwas wieder neu entsteht, was Menschen begeistert und verbindet. Der Ausbau der Paraderäume ist eine weitere wichtige Etappe beim Wiederaufbau. Ganz herzlich möchte ich allen danken, die mit großem Wissen und Können daran mitwirken, dass das Schloss als Schauplatz sächsischer Geschichte Stück für Stück wieder entsteht. Ausdrücklich danken möchte ich auch dem Bund, der den Freistaat Sachsen bei diesem Projekt finanziell unterstützt.“

Finanzminister Dr. Matthias Haß: „Mit den Paraderäumen im Residenzschloss werden die prachtvollsten Räume aus der Zeit August des Starken wiederhergestellt. Wir machen einen wichtigen Teil der sächsischen Geschichte lebendig und sichern das kulturelle Erbe Sachsens für künftige Generationen. Gleichzeitig werden mit großem Aufwand und Einfühlungsvermögen historische handwerkliche und künstlerische Techniken wiederbelebt. Das Geld, das im Schloss verbaut wird, ist damit gut angelegt.“

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters: „Im Dresdner Residenzschloss zeigt sich der kooperative Kulturföderalismus in seiner besten Form. Durch die gemeinsame Anstrengung von Bund und Land gewinnt das Schloss weiter an Schönheit und Ausstrahlungskraft, scheinbar endgültig verlorengegangene Zeugnisse vergangener Jahrhunderte werden zurückgewonnen und neu zum Leben erweckt. Diese Bewahrung unseres kulturellen Erbes aus meinem Kulturetat mit 12 Mio. Euro finanziell unterstützen zu können, war uns ein wichtiges Anliegen.“

Die Räume des Paradeappartments, darunter das Audienzgemach und das Paradeschlafgemach, die August der Starke anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen mit Kaisertochter Maria Josepha einrichten ließ, werden gegenwärtig in ihrer historischen Fassung nach den ursprünglichen Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann und Raymond Leplat wiederhergestellt. Damit wird die höfische Festkultur des 18. Jahrhunderts wieder neu inszeniert.

Die Bauarbeiten in den Paraderäumen unter der Regie der Niederlassung Dresden I des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien und Baumanagement (SIB) begannen im Jahr 2016 und sollen bis September 2019 zum 300-jährigen Jubiläum der Hochzeit von
Kronprinz Friedrich August mit Maria Josepha fertiggestellt werden.

Die Baukosten für die Wiederherstellung der Paraderäume betragen etwa 34,4 Mio. Euro. Die Baukosten für den Wiederaufbau des Residenzschlosses sind mit insgesamt ca. 382 Mio. Euro (Stand Baupreisindex 2016) veranschlagt. Dies entspricht - bereinigt um den gestiegenen Baupreisindex - dem Mitte der 1990er Jahre aufgestellten Kostenrahmen. Bislang wurden für den Wiederaufbau des Residenzschlosses 331 Mio. Euro investiert.

Der Bund beteiligte sich seit 2013 über die Beauftragte der Bundesregierung für Kunst und Medien mit 29 Mio. Euro an den Baukosten für das Residenzschloss. 12 Mio. Euro daraus fließen allein in die Wiederherstellung der Paraderäume. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

Hintergrund:
Als Rekonstruktionsgrundlage dienen Zeichnungen und Kupferstiche, die August der Starke im Rahmen der Ausbauarbeiten anfertigen ließ, der Schriftwechsel August des Starken mit Graf Wackerbarth, historische Bauunterlagen, fotografische Belege von 1868, 1920 und 1933, Inventarverzeichnisse zwischen 1720 und 1852 und die tatsächlichen Befunde der baufesten Innenausstattung (u.a. Stuck- und Kaminfragmente, Spiegel) und Ausstattungsteile (Möbelstücke, Textilien, Gemälde). Die während des Krieges ausgelagerten Möbel, Spiegel und Textilien blieben erhalten und werden wieder in die nach dem ursprünglichen Gestaltungskonzept rekonstruierten Räume zurückfinden.

Gegenwärtig werden Rohbau und Zimmererarbeiten sowie Putz- und Stuckarbeiten fertiggestellt. Zusätzlich werden Trockenbauarbeiten und technische Installationen vorgenommen. Parallel erfolgen die fortlaufende Restaurierung der Goldtextilien, die Produktion und Lieferung der rekonstruierten Textilien und die Fertigung der ersten Wandbehänge für das Paradeschlafzimmer und das Audienzgemach. Eine weitere, künstlerisch äußerst anspruchsvolle Aufgabe ist die Rekonstruktion der großartigen Deckengemälde von Louis de Silvestre, welche bei der Zerstörung des Schlosses im Jahr 1945 verloren gingen. Aus unterschiedlichen Quellenlagen, u.a. Fotos und Originalskizzen, wird dabei eine Fassung rekonstruiert, die dem barocken Original möglichst nahe kommt. Die Gemälde werden wie ihre Vorbilder auf großformatigen Leinwänden wiedererschaffen, welche dann an der Decke des jeweiligen Raumes befestigt werden.

Anlage: Visualisierungen (Autor - Michael Schneider, Quelle und Rechte – SIB Niederlassung Dresden I)


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