Über 1,7 Millionen Euro für Telemedizin-Projekt am Klinikum St. Georg in Leipzig

24.05.2018, 13:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ministerin Klepsch überreicht EFRE-Förderbescheid zum Aufbau eines Tumornetzwerkes in Nordwestsachsen

Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch hat heute (24. Mai 2018) in Leipzig einen Förderbescheid in Höhe von über 1,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) an die Geschäftsführerin des Klinikums St. Georg, Dr. Iris Minde, überreicht.

Gefördert wird die telematische Vernetzung des Klinikums St. Georg als Schwerpunktversorger mit Krankenhäusern sowie Haus- und Fachärzten in Nordwestsachsen, um damit Patienten mit Tumorverdachtsdiagnosen zu behandeln.

„Mit dem Beschluss des Deutschen Ärztetages Mitte Mai zum Fernbehandlungsverbot ist wieder einmal deutlich geworden: Telemedizin ist ein Thema, das uns in der Zukunft immer stärker beschäftigen wird. Umso mehr freue ich mich als sächsische Gesundheitsministerin, dass wir im Freistaat schon auf dem Weg sind und ich Ihnen heute diesen Förderbescheid über 1,7 Millionen Euro zum Aufbau eines telemedizinisch basierten Tumornetzwerkes in Nordwestsachsen überreichen kann. Denn damit erreichen wir für unsere Bürgerinnen und Bürger eine bessere Gesundheitsversorgung“, sagte Ministerin Klepsch. „In Sachsen wird jährlich bei rund 29 000 Menschen eine Krebserkrankung diagnostiziert. Das ist für die Betroffenen eine Diagnose, die große Angst und Unsicherheit mit sich bringt, wie es weitergehen soll. Die sächsischen Kliniken können mit der Telemedizin einen weiteren wichtigen Baustein bei der Behandlung setzen“, so Klepsch weiter.

„Die Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit von Experten in einer Tumorkonferenz ermöglicht die bestmögliche und direkt auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Behandlungsplanung – und zwar ganz unabhängig vom Standort der teilnehmenden Mediziner. Das ist ein deutlicher Fortschritt für die Patientinnen und Patienten“, sagte die Ministerin.

Im Anschluss an die Fördermittelübergabe nahm Ministerin Klepsch an einer Tumorkonferenz teil und informierte sich über die praktische Umsetzung dieses innovativen Behandlungsansatzes.

Die Förderung dieses Projektes unterstreicht die Schwerpunktsetzung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) im Bereich Telemedizin, E-Health und technischer Assistenzsysteme.

Als Ausgangsbasis für dieses Projekt dient die in Ostsachsen erprobte Standardplattform vom CCS-Telehealth. Die inhaltliche Entwicklung der telemedizinischen Anwendungen und deren Softwareumsetzung sind wichtige Projektbestandteile. Ambulante Arztpraxen und Partnerkrankenhäuser erhalten die Möglichkeit, ihre Patienten in der Tumorkonferenz anzumelden, Befunddokumente hochzuladen sowie die Fragestellung einzugeben.

Im weiteren Verlauf besteht für Ärzte die Möglichkeit, per Videoübertragung an der Tumorkonferenz teilzunehmen. Hierdurch wird die Teilnahme an der Konferenz standortunabhängig ermöglicht.

Das Klinikum St. Georg verfügt über eine umfassende chirurgische, internistische und spezialisierte onkologische Expertise auf dem Gebiet der Tumorbehandlung und will diese Expertise durch das Projekt anderen Krankenhäusern und ambulanten Arztpraxen zur Verfügung stellen.

Hintergrund:

Dem SMS stehen in der aktuellen EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 Fördermittel in Höhe von rund 28,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Förderung innovativer Ansätze im Bereich der Gesundheits- und Pflegewirtschaft zur Verfügung. Diese Fördermittel sind ein wichtiger Beitrag, um der demografische Entwicklung in Sachsen gerecht zu werden und die sächsische Gesundheits- und Pflegewirtschaft nachhaltig zu stärken.

Zusätzlich werden weitere Projekte und Maßnahmen im laufenden Doppelhaushalt mit einem Volumen von 10 Millionen Euro über die Richtlinie eHealthSax 2017/18 gefördert, um digitale Anwendungen und Telemedizin im Gesundheitswesen auszubauen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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