Kita-Umfrage: Eltern und Erzieher wollen mehr Qualität

22.05.2018, 13:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Das Ergebnis der Kita-Umfrage steht fest. Die Teilnehmer sprechen sich deutlich für eine Qualitätsverbesserung der frühkindlichen Bildung aus, indem den Kitas mehr Personal zur Verfügung gestellt wird. Die Vorschläge mehr Vor- und Nachbereitungszeiten für Fachkräfte und Verbesserung des Personalschlüssels lagen mit Abstand vorn. Bei Kitaleitungen und bei Erziehern wurden diese Vorschläge nahezu gleich gewichtet. Die Eltern präferierten dagegen eine Verbesserung des Personalschlüssels. Ein zur Kita-Umfrage gegründeter Fachbeirat empfahl im Lichte der Ergebnisse einmütig, die zusätzliche Zeit zur Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit mit den Kindern im Kitagesetz zu verankern. Der Beirat besteht aus Vertretern der Gewerkschaften, Kommunen, der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, der Graswurzelinitiative, der Koalitionsfraktionen sowie der Kita-Basis.

Kultusminister Christian Piwarz sagte zu, das Ergebnis im nächsten Doppelhaushalt 2019/2020 zu verankern. „Wir werden im nächsten Landeshaushalt ausreichend Mittel vorsehen, um den Erzieherinnen und Erziehern neben ihrer pädagogischen Tätigkeit zusätzliche Zeit für die Vor- und Nachbereitung zu ermöglichen“, sagte Piwarz am 22. Mai bei der Vorstellung der Ergebnisse aus der Kita-Umfrage in Dresden.

Die Kita-Umfrage richtete sich an alle Eltern und etwa 36.000 Erzieher der rund 309.000 Kinder, die in Sachsen in insgesamt 3.167 Krippen, Kindergärten oder Horten betreut werden. Alle Eltern und Erzieher konnten vom 13. April bis 1. Mai vier Vorschläge der Staatsregierung zur Qualitätsverbesserung bewerten.

Dabei sprachen sich die Teilnehmer sehr deutlich für mehr Personal in den Kitas aus. So hielten die Kita-Leitungen mit 87 Prozent mehr Vor- und Nachbereitungszeit für sehr sinnvoll. Die Gruppe der Erzieherinnen und Erzieher votierten mit 83 Prozent für diesen Vorschlag, die Eltern mit 62 Prozent. Allerdings hielten 83 Prozent der Eltern auch eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels für sehr sinnvoll.

Insgesamt beteiligten sich 36.523 Personen an der Umfrage. Die Beteiligungsraten fielen unterschiedlich aus. Mit 2.214 Einrichtungen nahmen 70 Prozent der Kitas teil. Ferner beteiligten sich 1.985 Leiterinnen und Leiter und damit 63 Prozent der Kita-Leitungen. Hinzu kamen 12.614 Erzieherinnen und Erzieher. Das sind 35 Prozent der Fachkräfte. Kultusminister Christian Piwarz zeigte sich über die rege Teilnahme unter Einrichtungen und Fachkräften erfreut. Die Fragenbögen füllten die Eltern von 39.461 Kindern aus, was einer Beteiligungsrate von knapp 13 Prozent entspricht.

Prof. Dr. Lutz M. Hagen: „Mit dem Rücklauf kann man sehr zufrieden sein. Es haben sich mehr als siebzig Prozent aller Einrichtungen im Freistaat beteiligt, an denen Kinder betreut werden.“

Abgefragt wurde die Haltung zu vier Vorschlägen. Zum einen handelte es sich um die Verbesserung des gesetzlichen Personalschlüssels von Betreuern zu Kindern: In Krippe 1:4,8 statt 1:5, im Kindergarten 1:11,5 statt 1:12 und im Hort 0,9:18,5 statt 0,9:20). Zum anderen wurde die Anerkennung von wöchentlich zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit für Erzieher vorgeschlagen. Darüber hinaus wurde ein zusätzliches Finanzbudget für jede Einrichtung in eigener Verwendung zur Bewertung gestellt. Alternativ dazu wurde eine Unterstützung von Kitas mit besonderem Bedarf zur Wahl gestellt. Die Vorschläge konnten jeweils auf einer Skala von „sehr sinnvoll“ bis „gar nicht sinnvoll“ bewertet werden.

Weitere Ergebnisse zur Kita-Umfrage gibt es unter www.kita.sachsen.de/kita-umfrage


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
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