Sachsen und Tschechien gemeinsam für Tourismus, Kultur und Sicherheit

16.05.2018, 11:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Fünf weitere sächsisch-tschechische Projekte bestätigt

Im Rahmen des grenzübergreifenden Kooperationsprogramms Freistaat Sachsen – Tschechische Republik 2014 - 2020 können weitere fünf Projekte umgesetzt werden. Der Begleitausschuss des Programms bestätigte in dieser Woche auf seiner Sitzung in Budyně nad Ohří/Tschechische Republik die sächsisch-tschechischen Gemeinschaftsprojekte, die mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert werden.

„Mit den nun neu bestätigten Projekten sind die zur Verfügung stehenden Mittel nahezu erschöpft. Das zeigt wie hoch der Bedarf ist“, so Staatsminister Thomas Schmidt. „Es ist aber insbesondere auch sehr erfreulich, wie gut das Programm angenommen wird. Das ist der Beleg dafür, wie groß das Interesse der Menschen aus Sachsen und Tschechien ist, ihre Grenzregion gemeinsam zu entwickeln und so voranzubringen“.

Drei Projekte befassen sich mit Kultur- und Naturtourismus, touristischem Marketing, kulturellem Erbe und Gewässerschutz.

Der Verein „Antikomplex hnutí proti xenofobii“ aus Prag, die Städte Abertamy, Boží Dar, Jáchymov, Loučná pod Klínovcem, Ostrov, Annaberg-Buchholz und die Gemeinde Breitenbrunn beschäftigen sich mit dem Kulturtourismus im Mittleren Erzgebirge. In ihrem Projekt „Das wiedererlebte Erzgebirge“ schaffen sie sieben Erlebnisorte, an denen teilweise vergessene kulturelle Traditionen der Region aus Bergbau, Handwerk und Volkskunst durch innovative Technologien visualisiert werden. Ausgewählte Bauwerke werden instand gesetzt und fünf Aktionstage zum „wiedererlebten Erzgebirge“ durchgeführt. Das Vorhaben wird mit rund 456 000 Euro unterstützt.

Einen nachhaltigen Land- und Kulturtourismus im Mittleren Erzgebirge unterstützen die Städte Ostrov, Boží Dar, Annaberg-Buchholz, Bečov nad Teplou und die Gemeinde Breitenbrunn mit ihrem Projekt „Nutzung moderner interaktiver Technologien zum Schutz, zur Bewahrung und Bewerbung des Natur- und Kulturerbes“. Dafür werden fünf interaktive Infokioske an zentralen Anlaufstellen für den Land- und Kulturtourismus in der Region installiert. Interessierte Besucher können sich in vier Sprachen grenzübergreifend über die touristischen und kulturellen Angebote in der gesamten Region informieren. Das Projekt wird mit rund 179 000 Euro gefördert.

Ein weiteres Projekt verbessert die institutionellen Kapazitäten öffentlicher Einrichtungen und Interessenträger und unterstützt eine effiziente öffentliche Verwaltung. Im Vorhaben „Gemeinsame Bekämpfung der Kriminalität im Bereich des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs im sächsisch-tschechischen Grenzraum“ arbeitet die Polizeidirektion Görlitz mit den Bezirksleitungen der Polizei der Bezirke Ústí nad Labem und Liberec zusammen. Die Projektpartner streben eine Verbesserung der Sicherheit im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet durch gemeinsame Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität im gewerblichen Personen- und Güterverkehr an. Dafür werden einheitliche Kontrollstandards geschaffen, die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit wird vertieft. Die Europäische Union wird das Vorhaben mit rund 866 000 Euro unterstützen.

Hintergrund:

Bis zum Jahr 2020 stehen für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Hochwasser-, Brand- und Katastrophenschutz, Schutz und Erhaltung des gemeinsamen Natur- und Kulturerbes, Tourismus, Bildung, interkultureller Dialog und partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie für Maßnahmen zur Umsetzung des Programms insgesamt 186 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus nationalen Beiträgen der beiden Nachbarländer.

Seit Programmstart im Juli 2015 werden bereits 124 grenzübergreifende Projekte mit rund 145,1 Millionen Euro aus den zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert.

Ausgewählte Vorhaben können derzeit im Rahmen eines Videowettbewerbs dokumentiert werden. Jeder Bürger ist zur Teilnahme aufgerufen, auch wenn er selbst nicht direkt an den Vorhaben beteiligt ist. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit auf der Jahresveranstaltung des Kooperationsprogramms am 5. September 2018 präsentiert. Die besten Videoclips werden preisgekrönt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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