Geothermiebohrung in Zwickau in Betrieb genommen – Übergabe Technikgebäude für Pilotprojekt „Geothermische Nutzung von Flutungswässern aus den Abbauhohlräumen des Zwickauer Steinkohlereviers“

17.04.2018, 16:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

In Zwickau hat heute der technische Geschäftsführer des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien – und Baumanagement (SIB), Prof. Dieter Janosch, in Vertretung für Finanzminister Dr. Matthias Haß das Technikgebäude für das Pilotprojekt „Geothermische Nutzung von Flutungswässern aus den Abbauhohlräumen des Zwickauer Steinkohlereviers“ übergeben. Dabei setzte er gemeinsam mit der Zwickauer Oberbürgermeisterin Pia Findeiß, dem Vertreter des Projektträgers Jülich, Dr. Andreas Koch, sowie dem Kanzler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), Dr. Ralf Steiner, die geothermische Anlage in Betrieb.

Finanzminister Dr. Haß: „Vor dem Hintergrund begrenzt verfügbarer fossiler Rohstoffe und des Klimawandels müssen alternative Energiequellen gefunden und nutzbar gemacht werden. Geothermie ist eine emissionsfreie und nach menschlichen Maßstäben nahezu unerschöpfliche Energiequelle. Das hier durchgeführte Pilotprojekt hat das Potenzial, dem Zwickauer Steinkohlerevier, aber möglicherweise auch anderen Altbergbaugebieten, zu neuer Bedeutung zu verhelfen.“

An der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) wird seit dem Jahr 2007 ein Forschungsprojekt zur geothermischen Nutzung von Flutungswässern aus den Abbauhohlräumen des Zwickauer Steinkohlereviers durchgeführt. In einem unter Regie der Niederlassung Zwickau des SIB durchgeführten Bauvorhaben wurden dabei eine Forschungsbohrung bis in 628 m Tiefe abgeteuft und Untersuchungen in Bezug auf die Nutzbarkeit der Flutungswässer zur Beheizung von Teilen der WHZ vorgenommen. Dabei wurde warmes Wasser mit einer Temperatur von 26°C nachgewiesen.

Die Pumpversuche zeigten auch, dass selbst bei großen Pumpmengen keine Auswirkungen auf das Grundwasser zu erwarten sind. Die Bohrung und die Pumpversuche wurden von einem umfangreichen Monitoring zur Seismik und Hydrogeologie begleitet. Dieses Monitoring wird in den ersten Jahren der Betriebsphase fortgesetzt.

Im weiteren Verlauf des Bauvorhabens wurde die Bohrstelle zum Förderbrunnen ausgebaut und darüber ein Anlagen- und Technikgebäude errichtet. Das Technikgebäude wurde mittels einer Niedertemperatur-Fernwärmetrasse mit dem Institut für Produktionstechnik der Westsächsischen Hochschule verbunden.

Die Kosten des Bauvorhabens betragen ca. 4,6 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird finanziert aus Fördermitteln des Bundes und durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.


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