»Eine Behinderung, die sich zu 100 Prozent verhindern lässt!«

22.01.2018, 12:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ministerin Klepsch eröffnet interaktive Ausstellung für Schülerinnen und Schüler zu den Themen Schwangerschaft, Alkohol und fetaler Alkoholspektrumsstörung (FASD)

Den Beginn des Lebens hautnah spüren. Das können Schülerinnen und Schüler am 22. und 23. Januar 2018 in einer interaktiven Ausstellung in Markranstädt, die Staatsministerin Barbara Klepsch heute eröffnet hat.

»Es liegt mir sehr am Herzen, dieses besondere Format heute feierlich eröffnen zu dürfen. Denn hier werden Schülerinnen und Schülern die möglichen folgenschweren Auswirkungen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft auf eindrucksvolle und nachhaltige Weise gezeigt – sie können sogar in die Rolle des Ungeborenen schlüpfen.«, betont die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch, die auch die Schirmherrschaft für diese Ausstellung übernommen hat.

In drei Stationen können sich die Besucher über die Themen Schwangerschaft, Alkohol und die Folgen des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft informieren. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein überdimensionales begehbares Kuppelzelt. Dieses symbolisiert eine Gebärmutter. Der Besucher wird so in die Rolle eines Embryos versetzt. Über Bilder, Töne und Multimedia-Stationen werden die 40 Wochen der Schwangerschaft aus der Perspektive des Ungeborenen erlebbar. Überdies kommen FASD-betroffene Kinder und Jugendliche über Touchscreen-Stationen zu Wort und berichten in kurzen Statements über ihre Schwierigkeiten im Alltag.

»Wir begrüßen das Engagement des FASD e. V. sowie der zahlreichen weiteren Organisatoren ausdrücklich und danken für ihre unermüdliche Arbeit auf diesem Gebiet«, ergänzt die Gesundheitsministerin.

In Deutschland werden jährlich ca. 2.200 Kinder mit der fetalen Alkoholspektrumsstörung (FASD) und den damit verbundenen körperlichen Missbildungen und geistigen Behinderungen geboren. Da FASD häufig nicht sofort oder nicht zweifelsfrei sofort festgestellt werden kann, gehen Hochrechnungen von deutlich höheren Zahlen aus – sie liegen bei bis zu 4.000 Fällen pro Jahr in Deutschland. Die Fetale Alkoholspektrumsstörung ist nicht schichtspezifisch anzutreffen, weil Frauen aller gesellschaftlichen Schichten Alkohol in der Schwangerschaft konsumieren.

Insgesamt gehen Schätzungen von 10.000 Neugeborenen aus, die mit einer Schädigung zur Welt kommen, die mit dem Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft in Verbindung stehen. Die Fetale Alkoholspektrumsstörung ist eine Form davon.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
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