10. Aufführung des Konzerts „Quartett auf das Ende der Zeit“ von Olivier Messiaen in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec

15.01.2018, 10:57 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Ermutigendes Zeichen für Europa“

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange besucht heute das in diesem Jahr zum 10. Mal in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec aufgeführte Konzert „Quatuor pour la fin du temps“ („Quartett auf das Ende der Zeit“) des französischen Komponisten Olivier Messiaen. Das Konzert ist eingebettet in das zweite Festival „Messiaen-Tage“, das ein Höhepunkt der vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) institutionell geförderten grenzüberschreitenden Kulturarbeit des Meetingpoint Music Messiaen e.V. in Verbindung mit dem Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung und Kultur im polnischen Zgorzelec ist. Das Werk des französischen Komponisten und Insassen des Görlitzer Kriegsgefangenlagers Stalag VIII A wurde am 15. Januar 1941 vor 300 Mitgefangenen und dem Wachpersonal uraufgeführt.
Dr. Eva-Maria Stange: „Die Aufführung dieses sowohl musikalisch als auch wegen seiner Entstehungsgeschichte bemerkenswerten Werks an diesem besonderen historischen Ort ist zu einer Tradition geworden, die ich als ein ermutigendes Zeichen für Europa sehe. Europa ist keine „Idee“, Europa ist eine jahrhundertealte gemeinsame und oft schmerzhafte Geschichte, ist wirtschaftlicher und kultureller Austausch. Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 wird auch an anderen Stellen sichtbar, dass es unsere kulturellen Erfahrungen, unsere kulturelle Identität sind, die über kriegerische Auseinandersetzungen, wechselnde Grenzziehungen und unterschiedliche Regierungsformen hinweg Bestand haben und sich weiter entwickeln.“

Das Europäische Zentrum Erinnerung, Bildung und Kultur im polnischen Zgorzelec wurde als Gemeinschaftsprojekt der beiden Regionen Sachsen und Niederschlesien im Rahmen einer Ziel3-Förderung aus Mitteln der Europäischen Union gefördert. Es ist ein in seiner Art einmaliges transnationales Projekt der Erinnerungskultur, welches aus europäischer Perspektive die Geschichte des deutschen Kriegsgefangenenlagers im Zweiten Weltkrieg mit Aspekten der Musikkultur als Medium der Selbstbehauptung und des Widerstandes verknüpft.
Seit 2017 wird der Verein Meetingpoint Music Messiaen institutionell vom SMWK gefördert und sichert damit von deutscher Seite die zwischen den sächsischen und polnischen Partnern vor Ort vertraglich vereinbarte grenzüberschreitende Kulturarbeit des Europäischen Zentrums.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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