Im Juni 2018: Erstmals Hochwasserschutztag in Sachsen geplant

14.01.2018, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Zentrale Veranstaltung am 9. Juni in Bad Schandau

In Sachsen wird es in diesem Jahr erstmals einen Hochwasserschutztag geben. Fünf Jahre nach dem letzten verheerenden Hochwasser vom Juni 2013 soll der Tag Anlass sein, an die bestehenden Gefahren zu erinnern, Vorkehrungen für den Hochwasserschutz vorzustellen, Abläufe zu üben - zum Beispiel beim Aufbau mobiler Hochwasserschutzanlagen oder auch nur beim sachgerechten Füllen und Stapeln von Sandsäcken. Darüber hinaus soll der Tag Gelegenheit für den direkten Austausch zwischen Fachleuten, sachkompetenten Ansprechpartnern und Bürgern sein. Auch in sächsischen Schulen sind Veranstaltungen angedacht.

„Sachsen hat seit dem Jahr 2002 2,6 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz und in die nachhaltige Beseitigung von Hochwasserschäden an Gewässern und Deichen investiert“, so Umweltminister Thomas Schmidt. Trotz dieser gewaltigen Anstrengungen wird es aber keinen absoluten Schutz vor jedem denkbaren Hochwasser geben können. Das gilt insbesondere für Orte, für die aufgrund örtlicher Gegebenheiten kein umfassender Hochwasserschutz möglich ist. Deshalb wollen wir das Bewusstsein wachhalten. Das ist umso wichtiger, weil uns die Klimamodelle künftig häufiger Wetterextreme prognostizieren, also auch Starkregen und Hochwasser“.

Austragungsort der zentralen Veranstaltung des ersten Hochwasserschutztages wird am 9. Juni 2018 Bad Schandau sein. In dem mit öffentlichen Hochwasserschutzmaßnahmen kaum zu schützenden Ort an der Elbe wurden schon vergleichsweise viele Maßnahmen zur privaten baulichen Hochwasservorsorge realisiert, die beispielgebend für andere Orte mit vergleichbarer Hochwassergefährdungssituation sein können.

Neben Bad Schandau sind auch alle anderen von Hochwassergefahr betroffenen Orte eingeladen, eigene Veranstaltungen zum Hochwasserschutztag zu planen - bereits in diesem oder auch in den folgenden Jahren. „Die sächsischen Städte und Gemeinden begrüßen sehr, dass die Staatsregierung nicht nachlässt, die Öffentlichkeit gezielt für die Fragen des Hochwasserschutzes zu sensibilisieren. Seit den Ereignissen von 2002 haben der Freistaat, aber auch unsere Kommunen, beträchtliche Summen investiert und ganz erhebliche organisatorische Anstrengungen unternommen, um für künftige Hochwasserereignisse gewappnet zu sein“, so der Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Oberbürgermeister Stefan Skora aus Hoyerswerda. „Es gibt aber noch einiges zu tun. So sehen wir einen künftigen Schwerpunkt beim Umgang mit lokalen Starkregenereignissen und der Entwicklung einer darauf ausgerichteten Präventionsstrategie. Vorsorge geht alle an, nicht nur die öffentliche Hand.“

Zum ersten Hochwasserschutztag soll auch über die Einrichtung eines Kompetenzzentrums „Private Hochwasservorsorge“ in Leipzig informiert werden, in dem sich Bürger über hochwasserangepasste Bauweisen sowie Schutzmöglichkeiten für bestehende Gebäude informieren können. Ein dafür entwickeltes Konzept sieht auch die Erarbeitung und Einführung eines „Hochwasservorsorgeausweises“ vor. Der soll es ermöglichen, die Hochwasser- oder Starkregengefährdung bestehender Gebäude zu beurteilen und Verbesserungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Diese Verminderung des Schadensrisikos könnte auch Grundlage sein für eine günstigere Einstufung bei der Prämienkalkulation durch Versicherungsunternehmen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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