Forschungsprojekt zur „Digitalen Wertschöpfung“ in Leipzig vor dem Start

20.12.2017, 11:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Freistaat fördert Projekt von Universität Leipzig und Fraunhofer IMW zur Veredlung von Daten als digitalen Rohstoffen

Der Freistaat Sachsen bereitet den Start eines Forschungsprojekts zur „Digitalen Wertschöpfung“ im Frühjahr 2018 vor. In einem gemeinsamen Vorhaben wollen das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie und die Universität Leipzig Methoden zur Bewertung von Daten und deren Nutzung mit Hilfe neuer Softwarelösungen insbesondere für sächsische Unternehmen entwickeln. Grundlage sind die bereits heute in allen digital gesteuerten Prozessen der Industrieunternehmen durch Sensoren, Bauteile und Materialien gewonnenen Informationen. Die Forscher untersuchen in ihrem Projekt, welchen Wert diese Daten haben und wie sie neu und in unterschiedlichen Anwendungsumgebungen wirtschaftlich verwertet werden können. Die Kooperation des Fraunhofer IMW mit dem Institut für Informatik und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig ermöglicht dabei die Verknüpfung der sozio-ökonomischen Kompetenzen mit dem Ziel, sächsische Unternehmen bei der Digitalisierung wissenschaftliche zu begleiten und zu unterstützen. Der Freistaat Sachsen will das Projekt in den ersten vier Jahren mit einer Fördersumme von insgesamt rund 7,5 Millionen Euro unterstützen.

Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärt: „Wir erleben es bereits täglich, wie Google, Apple, Facebook und andere die digitalen Spuren, die die Nutzer in diesen Netzwerken hinterlassen, als wertvolle Daten anerkennen und für ihre kommerziellen Zwecke weiterverwenden. Das Leipziger Forschungsprojekt wird erkunden, welchen Wert die in den sächsischen Wirtschaftsunternehmen anfallenden Daten haben. Die Forscher werden auch Wege aufzeigen, wie diese Daten weiterverarbeitet werden können, um auf der Basis von digitalen Rohstoffen eine neue Wertschöpfungskette zu knüpfen. Aus digitalen Informationen soll neues Wissen und wirtschaftlicher Erfolg generiert werden. Die dafür nötige Zusammenarbeit von Informatikern, Ökonomen und Soziologen ist in dieser Form beispielhaft.“

Wirtschaftsminister Martin Dulig unterstreicht: „Mit dem neuen Forschungsprojekt des Fraunhofer IMW und der Universität Leipzig öffnet Sachsen eine weitere, neue Tür in die digitale Zukunft. Damit kommen aus Sachsen nicht nur Software-Innovationen für technische Systeme, sondern auch für unternehmerische Prozesse und die betriebliche Organisation. Das Projekt stellt die dazu notwendigen Weichen. Die Ergebnisse des Vorhabens werden für viele Unternehmen bei der digitalen Gestaltung der künftigen industriellen Wertschöpfung von Nutzen sein.“

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung betont: „Dampf-Kraft war die Energie der beginnenden Industrialisierung vor 150 Jahren, das Öl hat unsere Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmt - Daten werden die treibende Kraft von Wirtschaft und Industrie der nächsten Jahrzehnte. Wir wollen in Leipzig Wissenschafts- und Forschungskompetenzen bündeln und damit Antworten geben auf die Zukunftsfrage der digitalen Wertschöpfung. Mit einem neuen Forschungsprojekt zwischen Fraunhofer Gesellschaft und unserer Universität hat Leipzig die Chance, in dieser Zukunftstechnologie ganz vorne mitzuspielen, wovon Mittelstand und Industrie in hohem Maße profitieren werden.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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