Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: "Bundesländer benötigen für die demografische Erneuerung in wichtigen Berufen die Mitfinanzierung der Hochschulen durch den Bund"

13.12.2017, 12:24 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Studienanfängerprognose erwartet leichten Rückgang der sächsischen Hochschulzugangsberechtigten bis etwa 2026

Die Zahl der Studienanfänger bleibt einer Studie des CHE Centrums für Hochschulentwicklung zufolge bis zum Jahr 2050 mit mehr als 425.000 pro Jahr bundesweit auf konstant hohem Niveau. Die Zahl der Studienanfänger pro Jahr in Deutschland bewege sich bereits seit 2011 pro Jahr um eine halbe Million. Dem Freistaat Sachsen prognostiziert die Erhebung einen leichten Rückgang der Studienanfängerzahlen bis etwa zum Jahr 2026. Danach stabilisiere sich der Wert auf diesem Niveau.

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärt zu den Ergebnissen der CHE-Studienanfängerprognose: "Die Prognose deckt sich weitgehend mit unseren Annahmen. Wir erwarten spätestens nach dem Jahr 2020 einen Rückgang der Studienanfänger an Sachsens Hochschulen. Hauptursachen sind der Rückgang der Hochschulzugangsberechtigten und der Wegfall der doppelten Abiturientenjahrgänge. Das CHE geht bei seinen Prognosen von den bisherigen Studierverhalten und der Wanderungsbewegen zwischen den Bundesländern und aus dem Ausland aus. Dennoch wird es im Freistaat Hochschulstandorte geben, die so attraktiv sind, dass sie junge Leute aus anderen Bundesländern und dem Ausland weiterhin auf sehr hohem Niveau anlocken. Deshalb haben wir uns in der Regierungskoalition 2014 darauf geeignet, mit der Absenkung der Gesamtzahl der Studierenden im Jahr 2025 auf 95.000 (heute 105.000) die Zahl der Stellen an den Hochschulen konstant zu halten und damit die Qualität der Lehre an den Hochschulen weiter zu verbessern. Da Sachsens Hochschulen dennoch deutlich mehr Studienplätze anbieten wird, als wir eigene Hochschulzugangsberechtigte haben, ist es richtig, dass auch das CHE eine weitere und nachhaltige Mitfinanzierung der Hochschulen durch den Bund empfiehlt. Eine Verstetigung der Gelder des nach 2020 auslaufenden Hochschulpakts zwischen Bund und Ländern ist zu sichern. Das habe ich bereits gemeinsam mit den acht Amtskolleginnen und -kollegen darunter aller ostdeutschen Ländern gefordert. Die demografische Erneuerung in Schulen, in der Medizin, aber auch bei Ingenieuren und andere akademischen Berufen, ebenso wie die Forderung nach weiterer Akademisierung wie z.B. in der Pflege und frühkindlichen Bildung ist nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe von Bund und Ländern zu meistern. Für die ostdeutschen Länder, mit einem bevorstehenden besonders dramatischen Generationswechsel in allen Einrichtungen und Unternehmen, können wir uns einen Abbruch des Hochschulpaktes nach 2020 nicht erlauben.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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