27. Jahrgang von euro-scene Leipzig eröffnet

07.11.2017, 12:43 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Rückblick auf alte Meister ermöglicht eigene Positionsbestimmung“

Zum 27. Mal findet in Leipzig bis zum 12. November das Festival zeitgenössischen europäischen Theaters euro-scene Leipzig statt, diesmal unter dem Motto „Ausgrabungen“. Ein Schwerpunkt widmet sich der Rekonstruktion historischer Tanzstücke, die Generationen von Künstlern beeinflusst haben. Gezeigt werden zwölf Gastspiele aus sieben Ländern in rund 25 Vorstellungen und neun Spielstätten. Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange würdigte anlässlich der Eröffnung des Festivals neben dem breiten Spektrum die hohe Professionalität der internationalen Künstler, die individuellen künstlerischen Handschriften und den Mut zum ästhetischen Experiment. Engagiert und professionell organisiert machten sie die euro-scene zur Drehscheibe zwischen West- und Osteuropa. „Entscheidend für den Erfolg des Festivals ist sein Bekenntnis zu aktuellen und sozial engagierten Themen, zu Inszenierungen, die menschlich berühren, aufregen und Denkanstöße und Diskussionsstoff geben“, sagte die Ministerin. In dieser Tradition stehe auch das Programm des diesjährigen Festivals das zur Beschäftigung mit den Klassikern der europäischen Tanz- und Theatergeschichte einlade. „Es ist die Auseinandersetzung mit alten Meistern, die die Kunst revolutioniert haben, die sich gegen den Mainstream auflehnten und neue Akzente setzten. Dieser Rückblick ermöglicht es, die eigene Position zu bestimmen.“
Zur Eröffnung ist „Das Triadische Ballett“ von Oskar Schlemmer (1922) zu sehen, das als legendäres Werk deutscher Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts gilt. In einer Rekonstruktion von Gerhard Bohner tanzt das Bayerische Juniorballett München. Damals ging es Schlemmer um die Entpersonalisierung des
zeitgenössischen Menschen durch Schminke, Masken und Kostüme,
um clown-groteske Übertreibungen und eine radikal neue Organisation
des Tanzes, entstanden aus dem Bedürfnis nach geistig-formaler Besinnung
in Zeiten des völlig befreiten Ausdrucks. Im weiteren Verlauf des Festivals sind u.a. Rekonstruktionen von Gret Palucca, Marianne Vogelsang und Mary Wigman zu sehen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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