„Verantwortungsvoll umgehen, Potenziale nutzen!“

19.10.2017, 08:55 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltstaatssekretär Herbert Wolff eröffnet Sächsisches Strahlenschutzforum

Umweltstaatssekretär Herbert Wolff hat heute (19. Oktober 2017) das Sächsische Strahlenschutzforum 2017 eröffnet. Rund 160 Experten tauschen sich im Dresdner Hygienemuseum zwei Tage lang über aktuelle Fragen des Strahlenschutzes aus. Erstmals steht das Forum auch Interessenten offen, die nicht aus dem Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft kommen.

„Sachsen ist auch im Bereich des Strahlenschutzes ein wichtiger Wissenschafts- und Innovationsstandort“, betonte der Staatssekretär. „Mit der Technischen Universität Dresden sowie dem Helmholtz-Zentrum und dem VKTA - Strahlenschutz, Analytik und Entsorgung in Dresden-Rossendorf haben wir Einrichtungen in Sachsen, die bei den Themen ionisierende Strahlung und Strahlenschutz an der Weltspitze mitarbeiten“. Wichtig sei, das Netzwerk der Strahlenschützer noch enger zu knüpfen, um in der Physik, in der Medizin und nicht zuletzt in der Wirtschaft viele Innovationen voranzubringen. Dies sei das Ziel des neuen Programmformates.

„Aktuell haben zwei Bundesgesetze eine besonders herausragende Bedeutung für die fachliche Diskussion. Zum einen das neue Strahlenschutzgesetz, zum anderen das Standort-Auswahlgesetz“, so Wolff weiter.

Mit dem Strahlenschutzgesetz werde das Strahlenschutzrecht in Deutschland an den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik angepasst und auf Grundlage der Erfahrungen aus dem Reaktorunfall von Fukushima konzeptionell fortentwickelt. Vor den Bundesländern stehe die Aufgabe, große Teile des Strahlenschutzgesetzes zu vollziehen.

„Das zweite Bundesgesetz, das Bund und Länder wohl noch Jahrzehnte beschäftigen wird, ist das Standortauswahlgesetz. Es regelt die Suche nach dem am besten geeigneten Standort eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle in Deutschland, und zwar auf der Grundlage und mit dem Ziel eines breiten Konsenses in der gesamten Gesellschaft“.

Dieser Auswahlprozess stelle auch die Behörden der Länder bereits heute vor Herausforderungen, zum Beispiel mit dem Vollzug der Regelungen zur Sicherung potenzieller Endlagerstandorte. Sachsen habe sich in diesem Zusammenhang beim Bund für Regelungen eingesetzt, die einen Ausbau der Geothermienutzung als wichtige und im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie auch permanent verfügbare erneuerbare Energie weiterhin ermöglichen.

Weitere Themen des Strahlenschutzforums sind Möglichkeiten, wie mit dem Einsatz von Strahlung innovative Verfahren entwickelt werden können - zum Beispiel in der Medizin oder in der Materialforschung. „Radioaktivität bleibt ein Thema, dem in der breiteren Öffentlichkeit oft mit Skepsis, Vorurteilen und Ängsten begegnet wird. Es liegt an uns allen, diesen Vorbehalten offen zu begegnen, sie abzubauen und Chancen aufzuzeigen“, so der Staatssekretär abschließend.

Das Strahlenschutzforum reiht sich ein in die Zukunftsinitiative simul+ des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, die den Wissenstransfer befördern und Akteure vernetzen soll. Es wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushalts.

www.simulplus.sachsen.de
www.umwelt.sachsen.de/umwelt/strahlenschutz


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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