XII. Polnisch-Sächsisches Wirtschaftsforum in Niederschlesien

11.10.2017, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Der Freistaat Sachsen und die Wojewodschaft Niederschlesien wollen im Bereich der innovativen Produktionstechnologien enger zusammenarbeiten. Beim XII. Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforum, am Mittwoch und Donnerstag (11. und 12. Oktober) in Breslau, werden Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, und die polnische Vizemarschallin, Iwona Krawczyk, gemeinsam mit 100 polnischen und sächsischen Unternehmern, Wissenschaftlern und Politikern insbesondere über Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der innovativen Produktionstechnologien diskutieren und die bestehenden Wirtschaftsbeziehungen vertiefen.

„Innovation ist ein wichtiger Schlüssel für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Mindestens genauso wichtig ist die Förderung der internationalen Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft sowie einer Kooperationskultur, die keine „Grenzen“ kennt – gerade mit unseren direkten Nachbarn“, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig bei der Eröffnung des Forums. „Erhebliches Potential vor allem für kleine und mittlere Unternehmen bietet beispielsweise der Aufbau grenzüberschreitender Wertschöpfungsketten zwischen Sachsen, Polen und auch Tschechien.“

Insbesondere innovativen klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) soll das Wirtschaftsforum eine Plattform bieten, um sich über geplante Projekte zu informieren, neue Geschäftskontakte zu knüpfen sowie mehr über die aktuellen Schwerpunkte ihrer potentiellen Partner zu erfahren. Dafür sind Zeitfenster für die Besichtigung interessanter niederschlesischer Firmen sowie ein Unternehmens-Speed-Dating eingeplant.

Zwischen Sachsen und Niederschlesien besteht seit über 15 Jahren eine enge Regionalpartnerschaft und Zusammenarbeit. Aufgrund der Lage im Herzen Europas ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte, nicht nur im Bereich der wirtschaftlichen Kooperation.

Wirtschaftsminister Martin Dulig betonte bei dem gemeinsamen Treffen erneut die außerordentliche Bedeutung einer modernen und leistungsfähigen Bahnverbindung zwischen den Ballungszentren Dresden, Leipzig und Breslau: „Ziel muss es weiterhin sein, auch im Nahverkehr die Bahnverbindungen dauerhaft zu sichern. Denn das wird uns helfen, die bestehenden Kooperationen zwischen unseren Regionen erfolgreich fortzusetzen und neue Beziehungen aufzubauen. Hier sehe ich aber auch den Bund eindeutig in der Pflicht, denn es geht letztlich nicht nur um Nahverkehrsverbindungen sondern auch um bedeutende internationale Verkehre auf dieser Ost-West-Achse.“

Die gute Zusammenarbeit mit den polnischen Nachbarn zeigt sich besonders in den bestehenden zahlreichen grenzüberschreitenden EU-Projekten. Im Mai 2017 startete mit dem Projekt MineLife das erste grenzübergreifende Bergbau-Projekt. „MineLife“ wurde im Rahmen des INTERREG-Kooperationsprogramms Polen-Sachsen durch das Sächsische Oberbergamt konzipiert und eingereicht. Ziel ist die Intensivierung der institutionellen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Institutionen im Bereich des Bergbaus im sächsisch-niederschlesischen Grenzgebiet. Ein weiteres INTERREG-Kooperationsprojekt ist „CLIMATIC TOWN – Energiestadterneuerung“. Die Projektpartner sind das Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien (Lead Partner) und die Sächsische Energieagentur SAENA GmbH. Das Projekt hat zum Ziel, Mitarbeiter der lokalen Verwaltungen hinsichtlich der Planung und Verbesserung der energetischen Effizienz in den Städten sowie der praktischen Lösungen in Hinsicht auf Energiesparen, Treibhausgasemissionsminderung und effiziente Nutzung der Energie aus erneuerbaren Quellen zu unterstützen.

Hintergrund:

Polen ist mit der Ausfuhr von Waren im Wert von 1,9 Mrd. Euro im Jahr 2016 weiterhin der fünftwichtigste Exportpartner und mit 1,9 Mrd. Euro der zweitwichtigste Importpartner für Sachsen. Im ersten Halbjahr 2017 konnte eine Exportsteigerung von 12 Prozent und ein Importzuwachs von 22 Prozent verzeichnet werden. Am sächsischen Import hat Polen einen Anteil von über 9 Prozent.

Niederschlesien ist die siebtgrößte Woiwodschaft in Polen und gehört zu der meist industrialisierten Region landesweit. Im Hinblick auf den Anteil an dem BIP-Volumen der ganzen Volkswirtschaft belegt diese Woiwodschaft den 4. Platz in Polen (8,1 Prozent).

Das Polnisch-Sächsische Wirtschaftsforum wird von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH im Auftrag des SMWA durchgeführt. Es findet im jährlichen Wechsel in Polen oder Sachsen statt. Das erste Forum tagte im Jahr 2004 in Dresden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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