Vater und Sohn als Ampelmännchen in Plauen

18.09.2017, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Verkehrsminister Dulig übergibt Ausnahmegenehmigung

Die berühmten Figuren des Künstlers e.o. plauen sind demnächst als Ampelmännchen an ausgewählten Fußgänger-Ampeln in Plauen im Einsatz. Der sächsische Verkehrsminister Martin Dulig überreichte die dafür notwendige Ausnahmegenehmigung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr heute (18. September) an den Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer.

„Zusammen sind ‚Vater und Sohn‘ einfach unschlagbar“, so Dulig. „Deshalb freue ich mich, dass sie bald auch von der Ampel grüßen und den Plauenern und ihren Gäste zuzwinkern.“

„Vater und Sohn und e.o.plauen stehen für Plauen wie die Mainzelmännchen für Mainz. Ich freue mich, dass die beiden künftig an Plauener Ampeln leuchten werden. Danke dem Ministerium, dass es diese Idee mitträgt“, so Oberdorfer.

Ausnahmen bei Lichtzeichenanlagen, wie Ampeln juristisch korrekt genannt werden, werden nur sehr selten erteilt. In Plauen gilt sie für die „Vater und Sohn“-Lichtzeichenanlagen an den Kreuzungen Marktstraße/Oberer Graben/ Neundorfer Straße/ Dobenaustraße sowie Bahnhofstraße/ Albertplatz/ August-Bebel-Straße. Diese Ausnahmegenehmigung ist zunächst auf zwei Jahre befristet.
In Dresden und Meißen regelt die „Ampelfrau“ an ausgewählten Fußgängerampeln den Verkehr. Diese Ausnahmegenehmigungen gelten inzwischen dauerhaft.

Über Erich Ohser - e.o.plauen

Erich Ohser kam 1903 in Plauen zur Welt und ging in den 20er Jahren nach Berlin. Er illustrierte Gedichtbände seines Freundes Erich Kästner und hatte Karikaturen für den sozialdemokratischen "Vorwärts" gezeichnet. Die Nationalsozialisten verweigerten Ohser die Aufnahme in den "Reichsverband der deutschen Presse" – das bedeutete Berufsverbot. Seine ‚Vater und Sohn‘-Bildgeschichten konnten deshalb nur unter Pseudonym erscheinen: e. o. plauen steht für Erich Ohser aus Plauen. Er wurde nach einer Denunziation wegen regimekritischer Äußerungen verhaftet, vor den Volksgerichtshof gestellt und zum Tode verurteilt. Am 6. April 1944 erhängte er sich in der Gefängniszelle.
Der erfindungsreiche Vater und sein aufgeweckter Sohn unterliefen das damalige Erziehungsideal mit einem Augenzwinkern und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit – nicht nur in Plauen.


Kontakt

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