22. Silbermann-Tage unter dem Motto »Fantasien von allerley Gestalt« in Freiberg eröffnet
06.09.2017, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „In der Region verwurzelt und mit internationaler Strahlkraft“
Unter dem Motto »Fantasien von allerley Gestalt« sind in Freiberg die 22. Silbermann-Tage eröffnet worden. Das Festival mit seinen 16 Konzerten lockt bis zum 17. September Musiker aus aller Welt und ihre Gäste nach Freiberg und ins Erzgebirge. Zudem zieht der Internationale Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb die besten Nachwuchsorganisten an die historischen Instrumente des barocken Meisters und seiner Schüler. Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange würdigte in ihrem Grußwort die Orgelmusik als kulturelle Ausdrucksform: „400 handwerkliche Orgelbaubetriebe mit etwa 2.800 Mitarbeitern, 180 Lehrlingen sowie 3.500 hauptamtlichen und zehntausenden ehrenamtlichen Organisten prägen das Handwerk und die Kunst des Orgelbaus und der Orgelmusik in Deutschland. Die Freiberger Silbermann-Tage und die neue Dauerausstellung im Silbermann-Haus sind Teil dieser reichhaltigen und vielfältigen Orgelkultur. Das Festival ist tief in der Region verwurzelt und erreicht gleichzeitig eine internationale Strahlkraft weit über die Grenzen Sachsens und Deutschlands hinaus. Damit wird auch ein Zeichen für die Weltoffenheit des Freistaats gesetzt.“
Gottfried Silbermann bleibt mit seinen Orgeln das Zentrum der Festivaldramaturgie, ist doch die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft nicht nur um den Erhalt der Orgeln, sondern auch um Erforschung und Erschließung von Silbermanns musikalischem Erbe bemüht. Die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft wird vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst institutionell gefördert.
1683 im erzgebirgischen Kleinbobritzsch geboren, gilt Gottfried Silbermann als der bedeutendste mitteldeutsche Orgelbauer der Barockzeit. Seine Instrumente waren bereits zu seinen Lebzeiten berühmt. Von insgesamt 50 Orgelneubauten Silbermanns sind 31 erhalten und prägen nachhaltig die Orgellandschaft Sachsens. Deutschland hat am 30. März vergangenen Jahres die Nominierung „Orgelbau und -musik“ für die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit bei der UNESCO in Paris eingereicht.