Richtfest beim „Gut am See“
16.08.2017, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Ulbig: „Wertvolles Kulturdenkmal in idyllischer Umgebung“
Innenminister Markus Ulbig hat heute am Richtfest von „Gut am See“ auf der Schlossanlage des ehemaligen Rittergutes Tauchritz teilgenommen. Beim „Gut am See“ handelt es sich um die früheren Wirtschaftsgebäude der Anlage. Die Sanierung von zwei Scheunen wurde mit 1 Million Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen gefördert.
Innenminister Markus Ulbig: „Das Wasserschloss mit dem „Gut am See“ ist ein wertvolles Kulturdenkmal im aufstrebenden Erholungsgebiet Berzdorfer See. Sachsen unterstützt die Sanierung des historisch bedeutsamen Baus aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege. Das „Gut am See“ kann so weiter der verwunschene Ort in idyllischer Umgebung bleiben.“
Das ehemalige Wirtschaftsgebäude verfiel zunehmend. Mit den Fördermitteln konnten dringend erforderliche Sicherungsmaßnahmen an den stark beschädigten Gebäudeteilen durchgeführt werden. So wurde beispielsweise die zum Teil durch Hausschwamm geschädigte Dachtragwerkkonstruktion gesichert und der historische Dachstuhl beider Scheunen instandgesetzt. Der drohende teilweise Dacheinsturz erforderte außerdem die Sicherung und Stabilisierung der freistehenden Giebelwand der Scheune B. Eine neue Ausführung der fehlenden Tragwerkskonstruktion sowie eine Verstärkung mit Stahlbetondecken stehen noch an. Geplant sind außerdem Mauerwerksarbeiten. Die Dächer der beiden Scheunen sollen mit Biberschwanzziegeln neu eingedeckt werden.
Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1306 zurück. Bis 1611 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Gersdorf. Ein Brand zerstörte 1686 Schloss und Wirtschaftsgebäude sowie die Kirche, Schule und Pfarrei. Nach dem Brand errichtete die Familie von Warnsdorf in den Jahren 1686/1687 an der Stelle der alten Wasserburg das neue Wasserschloss samt der heutigen Wirtschaftsgebäude. Von 1749 bis 1945 gehörte die Anlage zum Stift Joachimstein. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Wirtschaftsgebäude an die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Mehrfache Abrissversuche des Wasserschlosses wurden abgewendet. Seit den 1980er-Jahren standen Schloss und Wirtschaftsgebäude leer. Mit Mitteln vom Land und von der Stiftung Denkmalschutz wurde in den 1990er-Jahren das Dach des Schlosses instand gesetzt. Außerdem wurden die alten Gutshäuser entkernt sowie im Schloss ein Teil der Fenster erneuert, Decken gesichert und Stuckelemente gerettet. Seitdem erfolgte keine Sanierung mehr.
Mit dem Sonderprogramm Denkmalpflege fördert der Freistaat Sachsen speziell den Erhalt und die Sicherung national wertvoller und besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale. In diesem Jahr werden insgesamt 34 Vorhaben als Einzelförderungen unterstützt. Hierfür stellte der Freistaat rund 5 Millionen Euro bereit.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.