Feierlicher Baubeginn der B172 Ortsumgehung Pirna
03.08.2017, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Verkehrsminister Martin Dulig hat heute gemeinsam mit Gerhard Rühmkorf, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, dem Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Michael Geisler, dem Oberbürgermeister der Stadt Pirna, Klaus-Peter Hanke und Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der DEGES, den Baubeginn für den letzten Abschnitt der B 172 Ortsumgehung Pirna feierlich gestartet.
Dazu Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig: „Die Ortsumfahrung Pirna ist für Wirtschaft und Tourismus in der Sächsischen Schweiz von großer Bedeutung. Mit der Ortsumfahrung wird die Stadt Pirna vom Verkehr, und damit auch von Lärm- und Schadstoffbelastung infolge von Staus, wirksam entlastet. Die Bauzeit wird insbesondere den Pirnaern noch einmal Geduld abfordern. Läuft alles planmäßig, dann wird die neue Südumfahrung ab 2022 Pirna spürbar vom Verkehr entlasten.“
Der Bau der Ortsumfahrung umfasst vier große Bauwerke, darunter die Talbrücke über das Gottleubatal mit einer Weite von 916 Meter und den Kohlbergtunnel mit einer Länge von 300 Meter. Zunächst erfolgt jedoch die Herstellung der Brücke über die Seidewitz mit einer Weite von 68 Meter sowie der Brücke über die S 173 (Zehistaer Straße). Die Bauzeit für diese vorgezogenen Bauwerke ist mit 21 Monaten veranschlagt.
Bereits im Dezember 2016 starteten die bauvorbereitenden Maßnahmen entlang der Trasse. Diese betreffen in erster Linie den Natur- und Umweltschutz. So wurden Leitstrukturen für Fledermäuse in Form von Baumreihen und Gehölzflächen angelegt. Südlich des Kohlbergs schaffte die Projektmanagementgesellschaft DEGES eine rund 16,2 Hektar große Offen-/Halboffenlandschaft, die als Ausweichhabitat für Brutvögel dient. Innerhalb dieser Fläche wurde ein Kleingewässer angelegt. Diese nach europäischem Naturschutzrecht erforderlichen Vorsorgemaßnahmen müssen wirksam umgesetzt sein, bevor die Hauptbauleistungen an der Trasse beginnen können.
Die geschätzten Gesamtkosten für die rund 4 Kilometer lange Ortsumgehung Pirna belaufen sich auf rund 98 Millionen Euro.
Der 3. Bauabschnitt der B 172, die Ortsumgehung Pirna, ist Teil eines Gesamtprojektes zur Entlastung des dicht bebauten Streckenbandes von Dresden bis Pirna. Die ersten Bauabschnitte, der vierstreifige Ausbau zwischen Heidenau und Pirna und der Autobahnzubringer zur A 17 wurden bereits fertiggestellt.
Planungshistorie:
Die Planungen zur Ortsumfahrung Pirna wurden 1997 mit der Verkehrsuntersuchung zu verschiedenen Linien begonnen. 2002 wurde die Vorplanung abgeschlossen. 2009 lagen die Planungsunterlagen vor und 2010 erfolgte die Aufnahme des Planfeststellungsverfahrens. Dieses wurde im November 2015 abgeschlossen und der Planfeststellungsbeschluss erlassen. Seit März 2016 liegt vollziehbares Baurecht vor. Das BMVI erteilte im September 2016 die Freigabe für das Projekt.