LEADER fördert die Region – Gute Erfahrungen mit regionaler Verantwortung

19.07.2017, 13:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsminister Schmidt besucht LEADER-Gebiete „Silbernes Erzgebirge“ und „Sächsische Schweiz“

Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (19. Juli 2017) die beiden LEADER-Gebiete „Silbernes Erzgebirge“ sowie „Sächsische Schweiz“ besucht. Bei den Besuchen in Freiberg (Landkreis Mittelsachsen) sowie Struppen (Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge) informierte sich der Minister über die Umsetzung des LEADER-Programms und über konkrete Projekte, die mithilfe der Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) unterstützt werden.

„Die sächsischen LEADER-Gebiete haben uns nicht enttäuscht: Ihre Freiheit, Projekte und Förderhöhen selbst zu bestimmen, haben sie mit hohem Verantwortungsbewusstsein, Eigeninitiative und Kreativität genutzt“, so der Minister bei den Besuchen. In beiden Regionen spüre man die lange Erfahrung mit regionaler Beteiligung, weil die Struktur schon seit dem Jahr 2000 bestehe.

Zugleich sorgen die lokalen LEADER-Aktionsgruppen mit eigenen Veranstaltungen, ständigen Arbeitsgruppen und der Aktivierung von Vorhabenträgern dafür, dass ländliche Entwicklung im Freistaat Sachsen eine breite Bewegung ist. So ist das LEADER-Gebiet „Sächsische Schweiz“ ein Netzwerkpartner des Nationalparks.

Mit rund 200 000 Einwohnern ist das „Silberne Erzgebirge“ eines der großen sächsischen LEADER-Gebiete. Ihre Entwicklungsstrategie hat die Region unter das Leitbild „Silbernes Erzgebirge - Mit Tradition und Innovation eine lebenswerte Region gestalten“ gestellt und damit im April 2014 den Status als LEADER-Gebiet erhalten. Das LEADER-Gebiet hat bis zum Jahr 2020 ein Budget von rund 33,5 Millionen Euro, mit dem es über die Förderung von Vorhaben entscheiden kann.

Der Minister besichtigte die Pochrad-Anlage am Turmhofschacht in Freiberg, wo LEADER mit dem Welterbeprojekt Montanregion verknüpft ist. Zweites Ziel in der Region war die Jähnig GmbH Felssicherung & Zaunbau in Dorfhain, die mit der Um- und Wiedernutzung leerstehender Bausubstanz ein geotechnisches Schulungs- und Erlebniszentrums errichtet hat. Der Minister informierte sich auch über das LEADER-Vorhaben der GEORADO-Stiftung Dorfhain zum Aufbau eines zukunftsfähigen Netzwerkes zwischen Universitäten und Unternehmen.

Das LEADER-Gebiet „Sächsische Schweiz“ umfasst den früheren Landkreis Sächsische Schweiz und hat rund 130 000 Einwohner. Ihre Entwicklungsstrategie hat die Region unter das Leitbild „Sächsische Schweiz – Willkommen in der Landschaf(f)t Zukunft“ gestellt und damit ebenfalls im April 2014 den Status als LEADER-Gebiet erhalten. Bis zum Jahr 2020 verfügt das Gebiet über ein Budget in Höhe von rund 19,7 Millionen Euro.

In Struppen informierte sich der Minister über verschiedene abgeschlossene Projekte, die über die Ländliche Entwicklung gefördert wurden, darunter das Kinderhaus, welches Hort, Kindergarten und -krippe unter einem Dach vereint, die Umnutzung eines früheren Stalls zur Nutzung für Wohnzwecke und eine Imkerei, aber auch über in Vorbereitung befindliche Vorhaben, wie die Machbarkeitsstudie für die Umgestaltung des derzeit ungenutzten Mittelgasthofes zu einem Ortszentrum oder die Sanierung des Pfarrhauses.

Hintergrund:

Nach den guten Erfahrungen mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in der vergangenen Förderperiode (2007 bis 2013) hatte der Freistaat Sachsen den Regionen für 2014 bis 2020 noch größere Gestaltungsmöglichkeiten in der regionalen Entwicklung eröffnet und mehr Verantwortung bei der Verwendung der Fördermittel übertragen. Bei der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes setzt Sachsen wie kein anderes Bundesland auf das LEADER-Prinzip: Die Akteure im ländlichen Raum können nahezu flächendeckend die Vorteile eigenständiger Strategien einschließlich der Verantwortung für ihr Budget nutzen. Die Regionen erhalten dafür mit 427 Millionen Euro 40 Prozent der Mittel des sächsischen Entwicklungsprogramms für den Ländlichen Raum (EPLR). Mit diesem hohen Anteil steht Sachsen europaweit an der Spitze.

Nach einem Aufruf des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) haben sich 30 sächsische Regionen gebildet und sich mit ihren Entwicklungsstrategien um die Anerkennung als LEADER-Gebiet beworben. Das SMUL hat alle Strategien im April 2015 genehmigt. Die LEADER-Gebiete bestimmen nun in einem transparenten Verfahren selbst, welche Projekte in welcher Höhe gefördert werden. Die Strategien sind die Basis für thematische Aufrufe, nach denen sich Bürger, Unternehmen, Vereine und Gemeinden um eine Förderung bewerben können. Ein Entscheidungsgremium wählt nach den regionalen Prioritäten die Vorhaben aus. Die Bewilligung der Förderung erfolgt dann durch die jeweiligen Landratsämter.

LEADER (französisch: „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“) ist eine Initiative der Europäischen Union zur Entwicklung der ländlichen Räume unter maßgeblicher Mitarbeit der Bevölkerung. Die finanzielle Unterstützung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER erfolgt aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie aus sächsischen Landesmitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.

LEADER in Sachsen:

www.smul.sachsen.de/laendlicher_raum/

LEADER-Gebiet „Silbernes Erzgebirge“:

www.re-silbernes-erzgebirge.de/

LEADER-Gebiet „Sächsische Schweiz“:

www.re-saechsische-schweiz.de/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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