Für den Katastrophenfall gerüstet

31.07.2017, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Freiberger Kulturinstitutionen gründen einen Notfallverbund

In den Freiberger Archiven Bibliotheken, Museen und Sammlungen gibt es einen reichen kulturellen Schatz. Dieser Schatz benötigt einen aktiven Schutz in Notfällen. Dabei muss man gar nicht an Großschadensereignisse wie den Brand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004 in Weimar denken, oder den Einsturz des Stadtarchivs Köln im Jahr 2009. Oft sind es kleinere, lokale Ereignisse, die das kulturelle Erbe in Mitleidenschaft ziehen können. So verursachte ein heftiger Starkregen im Jahr 2014 einen beträchtlichen Schaden im Altbestand der Universitätsbibliothek der TU Bergakademie Freiberg, und erst vor wenigen Tagen gab es Anfang Juli einen Schwelbrand in einem Magazin des Stadtarchivs von Freibergs Partnerstadt Darmstadt. Natürlich wäre es am besten, wenn so etwas erst gar nicht passieren würde. Was aber, wenn doch, trotz aller Sicherheitsmaßnahmen?

Seit etwa 10 Jahren werden deshalb in ganz Deutschland regionale Notfall-verbünde gegründet. Diese Verbünde haben das Ziel, die Notfallprävention der Kulturgut bewahrenden Institutionen vor Ort zu koordinieren und im Notfall sich gegenseitig personelle, materielle und organisatorische Hilfestellung zu bieten. Denn ist Kulturgut einmal geschädigt, ist eine schnelle, fachlich versierte Reaktion notwendig. Sonst entsteht unter Umständen ein nicht mehr wieder gut zu machender Schaden oder gar unwiederbringlicher Verlust.

In Sachsen gibt es bereits Notfallverbünde in Leipzig, Dresden und in der Oberlausitz. Auch in Freiberg haben sich seit Herbst 2014 auf Initiative des Bergarchivs Freiberg dreizehn Einrichtungen zusammen gefunden und ihren Zusammenarbeit für Notfälle abgestimmt:

  • Andreas-Möller-Bibliothek,
  • Bergarchiv Freiberg,
  • Ephoralarchiv des Ev.-Luth. Kirchenbezirks Freiberg,
  • Geowissenschaftliche Sammlungen der Bergakademie Freiberg,
  • Kreisarchiv des Landkreises Mittelsachsen,
  • Kustodie (Sammlungen) der Bergakademie Freiberg,
  • Museum Huthaus Einigkeit der Stadt Brand-Erbisdorf,
  • Stadtarchiv Freiberg,
  • Stadtbibliothek Freiberg,
  • Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg,
  • Terra mineralia,
  • Universitätsarchiv der Bergakademie Freiberg,
  • Universitätsbibliothek der Bergakademie Freiberg.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung findet am Mittwoch, 09. August 2017, 10:00 Uhr im Lesesaal des Bergarchivs Freiberg im Schloss Freudenstein, Schlossplatz 4, 09599 Freiberg statt. Unterzeichner werden sein Landrat Matthias Damm, der Freiberger Oberbürgermeister Sven Krüger, die Direk-torin des Staatsarchivs Frau Dr. Andrea Wettmann, der stellvertretende Superintendent Hans Günter Pötzsch, der stellvertretende Oberbürgermeis-ter der Stadt Brand Erbisdorf Rudolf Knechtel und der amtierende Kanzler der Bergakademie Jens Then.

Vertreter der Medien sind zur Unterzeichnung herzlich willkommen, Bildberichterstattung ist möglich. Im Anschluss an die Unterzeichnung stehen die Vertreter der beteiligten Einrichtungen für ein Gespräch mit den Medienvertretern zur Verfügung.

Zum Bergarchiv Freiberg:
Das Bergarchiv Freiberg ist die Abteilung 5 des Sächsischen Staatsarchivs. Es verwahrt rund 4.500m Akten, 60.000 Karten, Risse und Pläne sowie 30.000 Fotos zur sächsischen Bergbau- und Montangeschichte. Das älteste Dokument stammt aus dem Jahr 1477, das jüngste aus dem Jahr 2005. Genutzt werden die Unterlagen von Wissenschaftlern, Wirt-schaftsunternehmen, Behörden und Heimatforschern. Pro Jahr besuchen bis zu 1.500 Personen das Bergarchiv.


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Kontakt

Sächsisches Staatsarchiv

Pressesprecherin Direktorin Dr. Andrea Wettmann
Telefon: +49 351 89 219 701
Telefax: +49 351 89 219 709
E-Mail: poststelle@sta.smi.sachsen.de
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