2.000 junge Erzieher schließen Ausbildung ab

21.06.2017, 11:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ab 1. September gilt in Kinderkrippen der Betreuungsschlüssel 1 zu 5,5

Zum Schuljahresende am 22. Juni 2017 werden auch in diesem Jahr wieder rund 2.000 Erzieherinnen und Erzieher in die Fachpraxis entlassen. „Die 61 Fachschulen in öffentlicher und freier Trägerschaft leisten hier hervorragende Arbeit“, sagte Kultusministerin Kurth. Bereits seit 2013 stehen mit jährlich über 2.000 Erzieher-Absolventen mehr junge Fachkräfte als je zuvor auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Sie werden vor allem in den sächsischen Kitas dringend gebraucht.

Für die Betreuung der Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr gilt ab 1. September 2017 ein besserer Personalschlüssel, statt 1 zu 6 dann 1 zu 5,5. In einem zweiten Schritt wird dann Anfang September 2018 die Erzieher-Kind-Relation für die Betreuung der unter 3-Jährigen von 1 zu 5,5 auf 1 zu 5 weiter verbessert. „Die Anforderungen an frühkindliche Bildung und die und Erwartungen an die Fachkräfte sind in den letzten Jahren enorm gewachsen. Für die Arbeit mit den Kindern müssen wir unseren Erziehern daher mehr Zeit geben. Die Verbesserung des Betreuungsschlüssels leistet dazu einen wichtigen Beitrag.“, so Kultusministerin Brunhild Kurth. 2015 und 2016 wurde der Schlüssel bereits für die 3- bis 6-Jährigen, d. h. für die Kinder in den Kindergärten, in zwei Schritten auf 1:12 verbessert.

Die Zahl des Kitas-Personals hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Gegenüber 2013 ist sie um 3.086 auf 31.897 gestiegen. Dieser Entwicklung liegen die gestiegenen Betreuungszahlen zu Grunde.
Während 2013 in Sachsen 272.762 Kinder in 2.815 Einrichtungen betreut wurden, waren es 2016 (Stichtag 1. März) 296.154 Kinder in 2.928 Tageseinrichtungen.

Im Freistaat Sachsen beträgt die Betreuungsquote für Kinder zwischen dem vollendeten ersten und dritten Lebensjahr 65 Prozent und für Kinder von 3 Jahren bis unter 6 Jahre 95,3 Prozent (Stand 1. März 2016).

Um den verbesserten Betreuungsschlüssel und den steigenden Betreuungsbedarf mit genügend Fachpersonal abzudecken, werden in Sachsen u. a. mehr Erzieher ausgebildet. Die Ministerin verwies darauf, dass sich aktuell 6.944 Schüler an 61 Fachschulen (Fachbereich Sozialwesen) in der Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher/in befinden. Das sind 40 Schulen mehr als noch vor zehn Jahren. Mit den steigenden Ausbildungsangeboten stieg auch die Zahl der Absolventen. Während 2003 knapp 200 Erzieher ihre Ausbildung erfolgreich beendeten, standen 2016 den Krippen, Kindergärten und Horten 2.201 Absolventen zur Verfügung. Wie zum Ende dieses Schuljahres (2016/2017) werden auch in den nächsten beiden Jahren ähnliche Absolventenzahlen erwartet.

Grundsätzlich besteht ab 1. September 2017 auch die Möglichkeit für unterstützende Tätigkeiten in Kinderkrippen Assistenzkräfte einzusetzen. Dazu zählen u.a. Sozialassistentinnen, Kinderpflegerinnen und Kindertagespflegepersonen mit 3-jähriger Tätigkeitserfahrung. Für Assistenzkräfte wie auch für Seiteneinsteiger wird an sächsischen Fachschulen auch im kommenden Schuljahr wieder die berufsbegleitende Ausbildung zum Staatlich anerkannten Erzieher/zur Staatlich anerkannten Erzieherin angeboten.

Die Ergebnisse der Datenerhebung zur Kindertagesbetreuung am Stichtag 1.3.2017 des Statistischen Landesamtes werden Ende August erwartet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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