Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen feiert 25jähriges Bestehen

10.06.2017, 18:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Zeitgeschichtliche Erinnerungskultur wichtig für vertrauensvolles Miteinander in Europa“

„Das 25jährige Bestehen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen e.V. geht einher mit einem Vierteljahrhundert intensiver und freundschaftlicher Beziehungen zwischen Sachsen und Polen auf politischer, institutioneller und persönlicher Ebene“, sagte Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange bei einer Festveranstaltung des Vereins im Dresdner Stadtmuseum.
Beispielhaft erinnerte die Ministerin an die Zusammenarbeit zwischen Sachen und Polen in den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung. Bereits 1993 etwa wurde im Dreiländereck Sachsen-Niederschlesien-Böhmen die jüngste Universität im Freistaat gegründet, das Internationale Hochschulinstitut Zittau IHI, seit 2013 eine zentrale Einrichtung der TU Dresden. Ebenfalls im Dreiländereck findet seit 2004 jährlich das trinationale, grenzüberschreitende Neiße Filmfestival statt, in diesem Jahr mit 130 Filmen, 6.500 Zuschauern und 22 Spielstätten. Dr. Eva-Maria Stange: „Grenzüberschreitende Projekte unterstreichen am besten, was uns Deutsche und Polen verbindet. Deswegen betrachte ich die Aufnahme des Muskauer Landschafts-Parks mit seinen Teilen beiderseits der Neiße in die Liste der UNESCO-Welterbestätten im Jahr 2004 als ein besonderes Glück. Dieses gemeinsame Erbe zu bewahren ist eine Verpflichtung, die ihren Ausdruck auch in der seit Oktober 2016 für zwei Jahre laufenden Maßnahme aus dem Kooperationsprogramm INTERREG Polen-Sachsen 2014 - 2020 mit dem Titel „Gemeinsames Natur- und Kulturerbe“ findet.“

Eine besondere Rolle im kulturellen Austausch zwischen Sachsen und Polen spiele die Grenz- und Brückenstadt Görlitz, sagte die Ministerin. „Deswegen hat 2011 das Ministerium für Wissenschaft und Kunst bewusst die 3. Sächsische Landesausstellung zur „via regia“ in Görlitz ausgerichtet.“ Das Schlesische Museum zu Görlitz, institutionell vom Freistaat Sachsen und vom Bund gefördert, konzipiert grundsätzlich zweisprachigen Ausstellungen und kooperiert mit polnischen Regionalmuseen.
Die Ministerin erinnerte auch an die NS-Terrorherrschaft im besetzten Polen und hob die Bedeutung einer zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur für ein vertrauensvolles Miteinander in Europa hervor. In der Arbeit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten habe es zahlreiche Aktivitäten mit Bezügen zu polnischen Opfern gegeben, allen voran die frühere Krankenmordanstalt Pirna-Sonnenstein.
Auch das Europäische Zentrum Erinnerung Bildung und Kultur/Meetingpoint Music Messiaen in Zgorzelec setze ein starkes Zeichen für Verständigung – mit der Denk- und Bildungsarbeit am Ort eines Kriegsgefangenenlagers, aber auch in Bezug auf die Musiktradition um den französischen Komponisten Olivier Messiaen, der dort gefangen war. Angebunden an den deutschen Kulturverein Meetingpoint Music Messiaen e.V. sind u.a. eine Filiale des Deutsch-Polnischen Jugendwerks und eine städtische Koordinierungsstelle für internationale Jugendarbeit.
Mit dem Kraszewski-Museum, dem Sitz der Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen e.V, hat auch die Landeshauptstadt Dresden Ort für deutsch-polnische Begegnungen.
„Gerade heute, in Zeiten der vollkommenen digitalen Vernetzung und ständigen Erreichbarkeit rund um die Welt dürfen wir nicht aufhören, uns direkt und persönlich auszutauschen, uns selbst ein Bild zu machen und uns immer wieder neu kennenzulernen“, sagte die Ministerin.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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