Influenza-Saison beendet

07.05.2017, 10:58 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Stärkste Influenzawelle seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes | Gesundheitsministerium empfiehlt Schutzimpfung

»Die Auswertung der diesjährigen Saison bestätigt, dass Influenza keine harmlose Erkrankung ist. Lassen Sie sich impfen und schützen Sie sich und Ihre Familie vor den Influenza-Viren«, sagte Staatsministerin Klepsch zur Auswertung der Influenza-Saison 2016/2017.

Der Berichtszeitraum der Influenzasaison 2016/2017 wurde mit dem Ende der 17. Kalenderwoche (KW) abgeschlossen. Die Influenzawelle hatte ab der 51. KW 2016 begonnen, erreichte ihren Gipfel zwischen der 4. und 8. KW 2017 und endete in der 11. Woche 2017. Im Vergleich zu den Vorjahren begann die Influenzaepidemie außergewöhnlich früh und flaute auch entsprechend eher ab.

Insgesamt wurden im Freistaat Sachsen von der 40. KW 2016 bis einschließlich der 17. KW 2017 insgesamt 16.685* Influenza-Erkrankungen gemeldet. Damit wurden in der Saison 2016/2017 die meisten Influenza-Fälle in einer Saison seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) im Jahr 2001 registriert. Die Dunkelziffer könnte noch höher liegen, da nicht jeder Erkrankte den Arzt aufsucht und dieser dann auch nicht bei allen Patienten eine Laboruntersuchung veranlasst. In der nun vergangenen Saison wurden somit deutlich mehr Influenza-Fälle verzeichnet als in der pandemischen Saison 2009/2010 mit 10.634 Erkrankten im Vergleichszeitraum bzw. 13.784 Erkrankten im gesamten Jahr 2009. In der Saison 2016/2017 dominierten Influenza A-Viren des Subtyps A(H3N2) deutlich mit über 90 %. Influenza B- sowie Influenza A(H1N1)-Virusnachweise wurden vergleichsweise selten geführt.

In der vergangenen Saison erkrankten vergleichsweise viele ältere Erwachsene an Influenza. Die am häufigsten betroffenen Altersgruppen waren mit 26 % die 45- bis 64-Jährigen, gefolgt von den 25- bis 44-Jährigen mit 18 % und den Senioren (über 64 Jahre) mit 17 %. In den Altersgruppen der Kinder, in der in der Regel die meisten Erkrankungen verzeichnet werden, wurden 2016/2017 anteilig weniger Infektionen registriert. So stellten die 5- bis 9-Jährigen 10 % und die 1- bis 4-jährigen Kleinkinder sowie die 10- bis 14-Jährigen jeweils 9 % der Influenzafälle. In den Altersgruppen der Jugendlichen (15 bis 19 Jahre) traten 7 %, bei jungen Erwachsenen (20 bis 24 Jahre) 3 % und bei Säuglingen (unter 1 Jahr) nur 1 % der gemeldeten Influenzaerkrankungen auf. In Sachsen sind in dieser Saison bisher 73 Menschen im Alter zwischen 33 und 100 Jahren nachweislich an Influenza verstorben. Der Altersmedian lag bei 86 Jahren.

Da Influenza-Viren hauptsächlich über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden, haben vor allem Personen ein erhöhtes Infektionsrisiko, die (z. B. berufsbedingt) viel Kontakt mit anderen Menschen haben. Dazu gehören insbesondere Angehörige, Betreuungspersonen sowie medizinisches Personal. Für diese ist eine Impfung außerordentlich wichtig, damit sie die Influenza nicht auf Risikogruppen übertragen können. Viele Patienten in Risikogruppen können nicht geimpft werden oder der Impfstoff wirkt bei ihnen nicht so gut. Außerdem ist die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs für Schwangere sowie für Menschen mit chronischen Grunderkrankungen wie Herz-, Atemwegs-, Leber-, Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus oder Immundefekten deutlich größer. Für die genannten Personengruppen ist daher eine Impfung gegen Influenza besonders wichtig. Grundsätzlich wird sie aber seitens der Sächsischen Impfkommission als Standardimpfung für alle Personen ab dem 7. Lebensmonat empfohlen.

(* Aufgrund eventueller Nachmeldungen ist eine Änderung der Fallzahl (Korrektur nach oben) nicht auszuschließen.)


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
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