Dr. Eva-Maria Stange: „Zum Selbstverständnis der HGB gehören höchste künstlerische Ansprüche ebenso wie Internationalität und Toleranz“

10.02.2017, 16:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunstministerin besichtigt beim Diplomrundgang an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Abschlussarbeiten und Werke geflüchteter Künstler

„Es ist beeindruckend, wie tiefgründig und ernst sich junge Künstler in ihren Abschlussarbeiten mit dem Individuum und der Gesellschaft auseinandersetzen. Ich bin fasziniert von dem hohen künstlerischen Niveau, dass die Absolventen der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst wie auch die aller anderen sächsischen Kunsthochschulen immer wieder nachweisen“, erklärte Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange heute bei einem Rundgang durch die Diplomausstellung an der Leipziger Kunsthochschule. Ministerin Stange hatte zuvor den Diplomandinnen und Diplomanden zu ihrem erfolgreichen Abschluss ihres Kunststudiums gratuliert.

Es sei schön zu sehen, wie bildende Kunst als kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft den Blick schärfe, einen Spiegel vorhalte und provoziere. Aber sie könne auch scheinbare oder tatsächliche Alltäglichkeiten darstellen und bewusstmachen, inspirieren – und ein Anhalten und Nachdenken erreichen, so die Ministerin. Sachsens Kunsthochschulen erfüllten dabei eine wichtige Aufgabe. „Hier ist ein Ort, an dem der Mensch als Individuum in den Mittelpunkt gestellt wird – mit seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit seinen persönlichen Anschauungen im Spannungsfeld unserer Gesellschaft. Die Studierenden auf ihrem Entwicklungsweg als Künstler optimal zu unterstützen und anzuleiten, ist eine große Herausforderung für alle Lehrenden, denen diese Menschen anvertraut sind. Wo immer in der Welt die Studierenden und Absolventen künftig ihre Werke und ihr Können präsentieren, werden sie mit jener Hochschule in Verbindung gebracht werden, an der sie ihre Ausbildung durchlaufen haben“, so die Ministerin. Gerade die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig sei durch ihre Absolventen, von denen viele weltweit anerkannte Künstler seien, bekannt und begehrt geworden.

„Ich danke der HGB auch dafür, dass für sie – wie für alle sächsischen Kunsthochschulen auch – höchste künstlerische Ansprüche untrennbar mit Werten wie Internationalität, Weltoffenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft verbunden sind und zu ihrem Selbstverständnis gehören. Ein in dieser Form in Deutschland bisher einmaliges und ganz praktisches Beispiel dafür, was Kunst bewirken kann, wie verbindend sie wirkt und wie wichtig sie ist, finden wir hier an der HGB mit der Gründung der Akademie für transkulturellen Austausch“, würdigte die Ministerin. Seit einem halben Jahr bietet diese Akademie geflüchteten Künstlern und Designern eine berufliche Perspektive – die Möglichkeit, das in ihrer Heimat begonnene künstlerische Studium weiterzuführen und vielleicht sogar abzuschließen. Ministerin Stange würdigte ausdrücklich Herrn Professor Rayan Abdullah für sein immenses und unermüdliches Engagement. „Gleichzeitig danke ich allen Beteiligten im Wissenschaftsministerium, beim Studentenwerk, dem Jobcenter und den Ämtern der Stadt Leipzig, die dafür wichtige organisatorische Hilfe geleistet haben“, so Ministerin Stange.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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