Alphabetisierung muss aus Tabuzone raus - neue Kurse für Analphabeten

30.01.2017, 10:04 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

19 Millionen Euro für Alphabetisierung in Sachsen

„Erwachsenen mit Lese- und Schreibproblemen kann geholfen werden. Dafür muss die Alphabetisierung aus der Tabuzone raus“, so Kultusministerin Brunhild Kurth, die auf neue Kurse für funktionale Analphabeten aufmerksam machte. Ab Februar starten für Betroffene neue Schulungen zum Lese- und Schreibtraining. Diese kostenfreien Kurse finden u. a. in Zwickau, Görlitz, Löbau, Neustadt, Waldheim, Auerbach, Kamenz, Chemnitz, Leipzig und Dresden statt. „Es bedarf viel Mut, das alltägliche Versteckspiel zu beenden und sich im privaten und beruflichen Umfeld zu outen. Deswegen ist es wichtig, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren“, erklärte Kurth. Dieser Aufgabe der Aufklärung und Information widmet sich in Sachsen seit 2010 die Koordinierungsstelle Alphabetisierung (koalpha). Insgesamt 19 Millionen Euro investiert der Freistaat Sachsen im Zeitraum 2014 bis 2020 aus EU- und Landesmitteln in die Kurse mit sozialpädagogischer Betreuung und die Koordinierungsstelle koalpha.

„Weniger Analphabeten und mehr Öffentlichkeitsarbeit bleibt unser Ziel bei der Alphabetisierung in Sachsen“, betonte die Ministerin. Unter ihrem Motto „Buchstaben machen die Welt bunter“ informieren die Mitarbeiter von koalpha in ganz Sachsen zum funktionalen Analphabetismus und über Möglichkeiten zur Unterstützung betroffener Menschen in Familie, Freundes- oder Kollegenkreis. So auch am 5. März 2017 zum „Familiensonntag“ im Rahmen der Sonderausstellung „Sprache“ im Deutschen Hygienemuseum. Spannende Sprachspiele und vielfältige Materialien erwarten die Besucher am Stand von koalpha.

Die Koordinierungsstelle Alphabetisierung (koalpha) ist für eine diskrete Beratung sachsenweit unter der Telefonnummer 0800 3377100 (kostenlos aus dem deutschen Festnetz) zu erreichen. Auch auf der Internetseite informiert koalpha über regionale Lernangebote.

7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland können laut der Studie Leo.Level-One aus dem Jahr 2011 nicht richtig lesen und schreiben. In Sachsen sind über 200.000 Menschen betroffen. Funktionale Analphabeten beherrschen das Lesen und Schreiben nicht gut genug, um ganz alltägliche Situationen zu meistern. An Weiterbildungseinrichtungen in ganz Sachsen können sie das aber lernen. Neben den durch die EU und das Land geförderten Alphabetisierungskursen bieten auch die Volkshochschulen Kurse im Lesen, Schreiben und Rechnen an, die über die Weiterbildungsförderung unterstützt werden.

Die Informationen finden Sie auch auf unserem SMK-Blog: http://www.bildung.sachsen.de/blog/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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