Generationenübergreifendes Holocaust-Gedenken
27.01.2017, 09:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Köpping: „Erinnerungskultur braucht jung und alt“
(Dresden, 27. Januar) Die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping nimmt am heutigen Freitag gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der weiterbildenden Schulen in Markranstädt an der Kranzniederlegung zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus auf dem städtischen Friedhof teil.
Staatsministerin Köpping begrüßt den generationenübergreifenden Ansatz des Gedenkens: „Gemeinsam den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken und über die Schrecken der totalitären Herrschaft ins Gespräch kommen, ist eine würdige Tradition, die wir von Generation zu Generation weitergeben wollen. So können wir verhindern, dass der Populismus unsere Erinnerungskultur aufweicht und den Holocaust bagatellisiert.“
Unter den Nationalsozialisten wurden die zwanzig zu jener Zeit in Markranstädt lebenden Juden zu den ersten Opfern der Gewaltherrschaft im Ort. Sie wurden diskriminiert, vertrieben und ermordet. Zu ihrem Gedenken wurden bereits fünf Stolpersteine in der Kleinstadt verlegt. Weitere sollen folgen.
Jedes Jahr findet in Markranstädt das Gedenken an die Opfer das Nationalsozialismus anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 statt. In Zukunft will die Stadt die örtlichen Schulen stärker in die Gedenkveranstaltung mit einbinden, um die Erinnerungskultur an die nächste Generation weiterzugeben.
Zum Gedenktag:
Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Am 27. Januar 2017 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 72. Mal.