Tillich reist mit Wirtschaftsdelegation nach Tatarstan
25.11.2016, 09:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Gemeinsames Engineering-Zentrum vor dem Start – Politische Gespräche außerdem in Moskau
Dresden (25. November 2016) - Ministerpräsident Stanislaw Tillich besucht vom 28. November bis 2. Dezember die sächsische Partnerregion Tatarstan und die russische Hauptstadt Moskau.
In Tatarstan wird der Ministerpräsident von einer etwa 50-köpfigen Wirtschaftsdelegation begleitet. Auf dem Programm stehen ein Gespräch mit dem Präsidenten der Republik Tatarstan, Rustam N. Minnikhanov, und verschiedene Unternehmensbesuche. Am 29. November wird im Beisein des Ministerpräsidenten ein sächsisch-tatarisches Engineering-Zentrum für Energieeffizienz eröffnet. Das Zentrum wird von der Staatlichen Energieuniversität Kazan und der sächsischen Sarad GmbH gegründet. Außerdem eröffnet Tillich mit dem tatarischen Präsidenten Minnikhanov ein sächsisch-tatarisches Wirtschaftsforum.
Tillich sagte im Vorfeld des Besuchs: „In Tatarstan gibt es große Rohstoffvorkommen – vor allem Erdgas und Erdöl - und eine Regierung, die ganz gezielt auf westliches Know-how setzt. Und zwar sowohl bei der Ausrüstung für die Erdgasförderung als auch bei Investitionen in das Verarbeitende Gewerbe. Sächsische Unternehmen pflegen bereits intensive Geschäftsbeziehungen mit dieser innovativen und wirtschaftlich dynamischen Region. Mit meiner Reise möchte ich dazu beitragen, dass weitere Kontakte und Kooperationen entstehen.“
In Moskau absolviert Tillich seinen Antrittsbesuch als Vorsitzender der deutsch-russischen Freundschaftsgruppe im Bundesrat bei seinem Gegenüber im Föderationsrat, Walerij Ponomarew. Außerdem sind Gespräche mit Vize-Ministerpräsident Arkadi Dworkowitsch und ein Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft vorgesehen. „Die Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union sind angespannt. Mir ist es ein persönliches Anliegen, auch in solchen Zeiten aufeinander zuzugehen, einander zuzuhören und im Gespräch zu bleiben,“ so Tillich zur zweiten Station seiner Russlandreise.
Russland ist weiterhin einer der wichtigsten sächsischen Handelspartner (Platz 15 der Exportländer). Auch während der gegenseitigen Sanktionen setzt sich die Staatsregierung dafür ein, die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland aufrecht zu erhalten und auszubauen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die bestehenden Regionalkooperationen.
Hintergrund
Das rund 800 Kilometer östlich von Moskau gelegene Tatarstan ist mit 3,8 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste autonome Republik der Russischen Föderation. Hauptstadt ist Kazan mit 1,2 Millionen Einwohnern. Tatarstan ist aufgrund seines Reichtums an Bodenschätzen, vor allem Erdöl und Erdgas, wirtschaftlich gut entwickelt. Sachsen und Tatarstan pflegen bereits seit den 1990er Jahren eine engere Kooperation, vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft sowie Land- und Forstwirtschaft. Sachsen ist für Tatarstan ein wichtiger Partner bei der Internationalisierung und Modernisierung der Industrie und Forschung.
Ministerpräsident Tillich war zuletzt im Jahr 2011 auf Delegationsreise in Russland, Tatarstan besuchte er das letzte Mal 2009. Anfang Juni 2016 war der tatarische Präsident Minnikhanov zu Gast im Freistaat Sachsen und traf auch mit Tillich zu einem Gespräch zusammen.