Im sächsischen Staatswald beginnen die herbstlichen Drückjagden

03.11.2016, 13:26 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Herbstzeit ist Jagdzeit (© Klaus Kühling)

Schild im Wald mit Ausrufezeichen und der Aufschrift Treibjagd

Herbstzeit ist Jagdzeit (© Klaus Kühling)

Schild im Wald mit Ausrufezeichen und der Aufschrift Treibjagd

Schild im Wald mit Ausrufezeichen und der Aufschrift Treibjagd

Sachsenforst strebt mit Drückjagden eine effiziente Regulierung der Wildbestände im sächsischen Staatswald an

In vielen sächsischen Waldgebieten finden je nach Witterung von Ende Oktober bis in den Januar hinein Drückjagden statt. Dabei wird das heimische Wild effizient und tierschutzgerecht bejagt. Das Wildbret (Fleisch) des erlegten Wildes ist ein wertvolles und gesundes Naturprodukt, welches dann in den Forstbezirken/Schutzgebieten erworben werden kann.

Jagdbares Schalenwild, also Rehe, Wildschweine, Dam-, Muffel- oder Rotwild, tummelt sich in zahlreichen sächsischen Waldgebieten. Ist die Höhe der Wildbestände an den jeweiligen Lebensraum angepasst, bleibt der Einfluss, den die Tiere durch ihre Nahrungsaufnahme auf den Wald oder die Feldflur ausüben, unproblematisch. Wenn aber zu viele Rehe die schmackhaften Knospen von jungen Ahornen oder Tannen knabbern oder Wildschweine wiederholt auf landwirtschaftlichen Nutzflächen nach Nahrung wühlen, müssen die Jäger im Freistaat zum Gewehr greifen. Ein Ziel dabei ist, dass gepflanzte und natürlich verjüngte standortgerechte Baumarten, je nach Region insbesondere Eichen, Rotbuchen oder Weißtannen, ohne künstliche Schutzmaßnahmen wie beispielsweise Zäune wachsen können. „Im sächsischen Staatswald sind Drückjagden ein entscheidendes Werkzeug zur effizienten Regulierung der Wildbestände und damit für den Erfolg unseres Waldumbaus, in den der Freistaat jährlich gut 15 Millionen Euro investiert“, erläutert Landesforstpräsident Prof. Dr. Hubert Braun.

Bei den sogenannten Drück- oder Stöberjagden werden Wildschwein & Co. durch Treiber und speziell ausgebildete Stöberhunde aus ihren Einständen „gedrückt“. Dabei wird das Wild nicht gehetzt, sondern frühzeitig alarmiert und damit langsam in Bewegung gebracht. So können die auf Hochsitzen an günstigen Stellen postierten Jäger das langsam anwechselnde Wild tierschutzgerecht erlegen. Der Vorteil dieser Jagdart ist, dass ein und dieselbe Fläche in der Regel nur ein- bis maximal zweimal jährlich beunruhigt wird, während der mehrmals in der Woche auf seinem Hochsitz ausharrende einzelne Jäger eine Dauerbeunruhigung beim wachsamen Wild auslösen kann. Sachsenforst ist für die forstliche Bewirtschaftung und Bejagung von etwa 200.000 Hektar Staatswald im Freistaat Sachsen verantwortlich. Gut ein Drittel allen erlegten Schalenwildes im letzten Jagdjahr haben Mitarbeiter von Sachsenforst und Gastjäger auf Drückjagden erbeutet, beim Schwarzwild waren es 42 Prozent.

Die Anforderungen an die Organisation der Jagden sind hoch, Treiber, Schützen und Hundeführer sind für etwaige Gefahren sensibilisiert. „Sicherheit hat bei der Jagdausübung von Sachsenforst höchste Priorität. Die Vorbereitungen der Jagdgebiete, der gut organisierte Ablauf und die umfangreichen Sicherheitsbelehrung vor der Jagd sorgen dafür, dass das Unfallrisiko so gering wie möglich gehalten wird“ erläutert Braun. Die betreffenden Gebiete werden vor und während der Drückjagd durch Hinweisschilder gekennzeichnet. Waldbesucher werden gebeten, die Waldgebiete in dieser begrenzten Zeit zu meiden. Für die Straßen, die durch die betroffenen Jagdgebiete führen, werden soweit erforderlich, während der Jagden Geschwindigkeitsbegrenzungen verkehrsrechtlich angeordnet. Alle Verkehrsteilnehmer werden dringend gebeten, sich an diese Sicherheitsvorschriften zu halten, damit Unfälle mit flüchtigem Wild oder Jagdhunden vermieden werden.

Allgemeine Informationen über Sachsenforst erhalten Sie unter www.sachsenforst.de.


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Staatsbetrieb Sachsenforst

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Telefon: +49 3501 542 166
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E-Mail: SBS.Presse@smekul.sachsen.de
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