Kunstministerin Dr. Stange verleiht Sächsischen Literaturpreis 2016 an Franziska Gerstenberg
02.11.2016, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die sächsische Kunstministerin, Dr. Eva-Maria Stange, hat heute den mit 5.500 Euro dotierten Literaturpreis des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an die Autorin Franziska Gerstenberg verliehen.
„Indem Literatur uns etwas über uns selbst mitteilt, wirkt sie heraus aus den Seiten der Bücher, ins reale Leben hinein. Solche genauen, gründlichen Untersuchungen der Wirklichkeit mit den Mitteln der Sprache und des offenen, nachdenklichen Blicks will der Literaturpreis des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, auszeichnen. Die Autorin Franziska Gerstenberg sucht im Beobachteten, im Detail, das Ganze. Ihre Befragungen des Sichtbaren durchschauen die Konvention und zielen aufs Wesentliche - auch wenn sie, wie es guter Literatur eigen ist, keine schnellen Lösungen bieten. Die Beziehungen zwischen Menschen werden aufgedeckt, die Leser werden in die Beunruhigung einbezogen“, so die Kunstministerin in ihrer Rede.
Franziska Gerstenberg erhält den Sächsischen Literaturpreis „für die tief berührenden Erzählungen ihres Bandes ‚So lange her, schon gar nicht mehr wahr‘, in denen sie mit sozialkritisch geschärftem Blick existenzielle Hauptfragen unserer Gesellschaft stellt, in einer ebenso dichten wie präzisen Sprache“, so die Begründung der Jury, bestehend aus Dr. Tomas Gärtner, Andreas Heidtmann, Ulf Heise, Constanze John, und Undine Materni.
Franziska Gerstenberg, 1979 in Dresden geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt heute wieder in Dresden. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Literaturpreise, darunter den Hermann-Hesse-Förderpreis für ihren letzten Erzählband „Solche Geschenke“. Ihr erster Roman „Spiel mit ihr“ wurde mit einem Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart sowie dem Förderpreis zum Lessingpreis ausgezeichnet.
Der Literaturpreis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen (seit dem Jahr 2012 „Literaturpreis“, vorher „Literaturförderpreis“). Preisträger waren im Jahr 2014 Jan Kuhlbrodt, 2012 Andreas Altmann, 2010 Jens Wonneberger, im Jahr 2008 Undine Materni und 2006 Thomas Böhme.