Wiedereröffnung des Drei-Brüder-Schachtes in Freiberg

27.10.2016, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

/
Blick in die im Projekt wieder zugängig gemachte Kaverne des ehemaligen Kavernenkraftwerkes am Drei-Brüder-Schacht (© Sächsisches Oberbergamt)

Blick in die im Projekt wieder zugängig gemachte Kaverne des ehemaligen Kavernenkraftwerkes am Drei-Brüder-Schacht (© Sächsisches Oberbergamt)

/
Mitarbeiter des Oberbergamtes bei einer Kontrollbefahrung des Rothschönberger Stollens unter Freiberg (© Sächsisches Oberbergamt)

Mitarbeiter des Oberbergamtes bei einer Kontrollbefahrung des Rothschönberger Stollens unter Freiberg (© Sächsisches Oberbergamt)

/
Förderarbeiten im Drei-Brüder-Schacht auf dem Niveau Rothschönberger Stollen (© Sächsisches Oberbergamt)

Förderarbeiten im Drei-Brüder-Schacht auf dem Niveau Rothschönberger Stollen (© Sächsisches Oberbergamt)

Sanierungsgroßprojekt „Ertüchtigung des Drei-Brüder-Schachtes als Zugang zum Rothschönberger Stollen“ in Freiberg abgeschlossen

Staatssekretär Stefan Brangs eröffnet heute gemeinsam mit Sven Krüger, Oberbürgermeister der Stadt Freiberg, und Oberberghauptmann Prof. Dr. Bernhard Cramer vom Sächsischen Oberbergamt nach umfangreichen Sanierungsarbeiten den Drei-Brüder-Schacht.

Die Sanierung war zur Beseitigung der Schäden im Grubengebäude unter der Stadt Freiberg durch das Hochwasserereignis 2002 und zur Sicherung der Oberfläche vor Schäden im Zuge des Großprojektes „Ertüchtigung des Drei-Brüder-Schachtes als Zugang zum Rothschönberger Stollen in Freiberg (Zug)“ erfolgt.

„Für den Hochwasserschutz für das Freiberg/Brand-Erbisdorfer Revier aber auch zur Bergschadensprävention ist die Investition in die Sanierung des Rothschönberger Stollens von großer Bedeutung“, betonte Staatssekretär Stefan Brangs. Die Kosten für das Sanierungsgroßprojekt belaufen sich auf rund 5,5 Millionen Euro. „Insgesamt setzt der Freistaat Sachsen jährlich Mittel in Höhe von rund 12 bis 15 Millionen Euro zur Gefahrenabwehr im Altbergbau ein“, so Brangs weiter.

Die Sanierungsarbeiten am Drei-Brüder-Schacht begannen im Dezember 2013. Die 280 m tiefe Schachtröhre wurde bis zur Stollensohle komplett beräumt und saniert. Dabei wurden rund 120 t Stahl verbaut, 250 m³ Massen im untertägigen Raum bewegt, 70 t Schrott und Altkabel, 300 t Massen und 30 t Altholz ausgefördert und entsorgt sowie etwa 100 t Spritzbeton zur Kontursicherung des Schachtes verbaut. Des Weiteren wurde der Schacht mit einem Fahrten- und Förderturm, einer maschinellen Fahrung bis auf Niveau Rothschönberger Stollen sowie einer Trafostation für die ausreichende Stromversorgung ausgerüstet.

Über den rund 200 Jahre alten Drei-Brüder-Schacht wurde nach seiner bergbaulichen Nutzung zwischen 1914 und 1972 eines der ersten Kavernenkraftwerke zur Stromgewinnung betrieben. Heute ist der Drei-Brüder-Schacht zudem der südlichste Zugang zum Rothschönberger Stollen. Dieser Stollen entwässert das Grubengebäude unter der Stadt Freiberg und an-grenzender Gemeinden nach Norden und ist somit einer der bedeutendsten Wasserlösestollen im Freistaat Sachsen.

1844 bis 1877 erbaut, ist der Stollen inzwischen in die Jahre gekommen. Durch das Hochwasser 2002 waren sowohl der Drei-Brüder-Schacht als auch der Rothschönberger Stollen massiv durch Einspülungen und Verbruch geschädigt. Nachdem weite Abschnitte des Rothschönberger Stollens in Folge bereits durch das Oberbergamt saniert worden waren, wurde nun mit dem Drei-Brüder-Schacht der südlichste Zugangspunkt für Kontrollen, Wartung und Instandhal-tung geschaffen. Dadurch kann eine funktionierende Stollen-Entwässerung gewährleistet werden, die stabile geotechnische Verhältnisse unterhalb von Freiberg und an der vom Bergbau intensiv geprägten Tagesoberfläche sichert.

Im Freistaat Sachsen erfasst das Sächsische Oberbergamt jedes Jahr etwa 150 bis 180 Schadensfälle durch Einbrechen alter Grubenbaue oder Austreten von Grubenwasser an der Oberfläche aus dem Altbergbau, für den es heute keine Rechtsverantwortlichen mehr gibt. Im notwendigen Umfang ergreift es als Sonderpolizeibehörde Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, um Leben, Gesundheit und Sachgüter zu schützen.


zurück zum Seitenanfang