Der sächsische Erfindergeist ist ungebrochen
06.10.2016, 14:43 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
100. sächsische „InnoPrämie“ in 2016 geht an das Unternehmen „anapont GmbH“ aus Annaberg-Buchholz.
Seit Mitte 2010 gewährt der Freistaat Sachsen Innovationsprämien für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Seither erfreut sich die „InnoPrämie“ großer Beliebtheit. Als besonders unkompliziertes Förderinstrument hilft die „InnoPrämie“ KMU bei der Umsetzung innovativer Ideen oder der Verbesserung von Produkten. Im Jahr 2016 hat es nun zum ersten Mal einhundert „InnoPrämien“ innerhalb von nur neun Monaten gegeben. Die Jubiläumsprämie ging nach Annaberg-Buchholz.
„Unsere `InnoPrämie` richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen in Sachsen, die noch keine eigene Forschung und Entwicklung kontinuierlich betreiben. Wir unterstützen die Umsetzung von innovativen Ideen und den Austausch mit erfahrenen Forschungs- und Entwicklungs-Dienstleistern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die `InnoPrämie` hilft schnell und unbürokratisch“, erklärt Wirtschaftsminister Martin Dulig.
Davon hat nun auch die Firma anapont GmbH aus Annaberg-Buchholz profitiert. Das Unternehmen mit acht Mitarbeitern hat die hundertste „InnoPrämie“ in 2016 erhalten. Das seit 2002 bestehende Handelsunternehmen ist bisher im Vertrieb von Sanitär- und Heizungsprodukten tätig. Die stetig wachsende Nachfrage nach elektrischen Badheizkörpern und Heizpatronen hat anapont ermutigt, erstmals ein eigenes Produkt zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Zur Entwicklung einer energetisch hocheffizienten elektrischen Heizpatrone hat das Unternehmen einen externen Dienstleister in Anspruch genommen. Durch die Substitution verschiedener Werkstoffe durch Grafit in Verbindung mit einem cromatfreien Betongemisch erwartet anapont eine deutliche Reduzierung der Materialkosten. Da bei der Produktion keine umweltgefährdenden Stoffe zum Einsatz kommen, schont zudem die Umwelt bei der Verwertung ausgedienter Heizpatronen.
Zur Realisierung der Innovation arbeitet die anapont GmbH mit einem in der Produktentwicklung erfahrenen Ingenieurbüro zusammen. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit liegt der anapont GmbH ein detailliertes Konstruktionskonzept vor. Auf dieser Basis plant das Unternehmen nun, Prototypen der Heizpatrone zu fertigen. Neben dem Einbau der Heizpatronen in elektrische Badheizkörper plant anapont, diese auch als eigenständiges Produkt zu vermarkten. Perspektivisch lässt sich aus Sicht des Unternehmens dieser Lösungsansatz auch in andere Anwendungsfelder von Heizpatronen bzw. Heizelementen übertragen.
Dem sächsischen Förderinstrument „InnoPrämie“ liegt ein schlankes Antrags-verfahren zugrunde. Zu den förderfähigen Ausgaben zählen im Vorfeld einer Produkt-, Dienstleistungs- oder Verfahrens¬innovation u. a. Durchführbarkeits- und Werkstoffstudien. Zur Ausgestaltung der Markt- und Fertigungsreife können KMU umsetzungsorientierte FuE-Tätigkeiten wie Produkttests oder Konstruktions- und Laborleistungen in Anspruch nehmen. Förderfähig sind nur Leistungen aus externer FuE-Tätigkeit. Die externen Dienstleister können Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und bereits innovierende Unter-nehmen sein.
„Die sächsische Wirtschaft ist – wie in ganz Ostdeutschland – relativ kleinteilig strukturiert. Wir haben nur wenige Großunternehmen. Deshalb setzen wir auf Kooperation und Innovation unserer KMU“, ergänzt Wirtschaftsminister Dulig.
Über 470 sächsische KMU haben seit der ersten Bewilligung im August 2010 bis Ende September 2016 eine InnoPrämie in Anspruch genommen. Die Palette der bisher bewilligten „InnoPrämien“ ist vielfältig. Sie reicht von der Entwicklung eines integrierten Schließmechanismus für textile Diebstahlsicherung über das Design und die konstruktive Anpassung von elektrischen Stützrädern für E-Bikes bis hin zur Entwicklung eines Anlaufspursystems für Ski-Flugschanzen.
Der Freistaat Sachsen finanziert die „InnoPrämie“ aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus Landesmitteln. Förderfähig sind bis zu 50% der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 20.000 Euro pro Kalenderjahr und Unternehmen.
Bewilligungsbehörde ist die Sächsische Aufbaubank - Förderbank. Weitere Informationen zum Förderprogramm gibt es unter www.sab.sachsen.de.