Schüler schaffen Abschluss durch Produktives Lernen

07.09.2016, 11:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

76 Prozent abschlussgefährdeter Schüler bestehen Prüfung

76 Schüler der 9. Klasse haben ihren Hauptschulabschluss mit dem Projekt „Produktives Lernen“ erreicht. Damit liegt die Bestehensquote ähnlich wie in den vergangenen Jahren bei 76 Prozent. 12 Schüler konnten sogar einen qualifizierten Hauptschulabschluss erreichen und können nun den Realschulabschluss ansteuern. „Wir tun etwas, um die Zahl der Schüler ohne Abschluss zu senken“, so Kultusministerin Brunhild Kurth. „Für uns zählt jeder Schüler und genau diese Philosophie steckt im Produktiven Lernen drin. Lehrer und Unternehmer kümmern sich intensiv um die Schüler, die aufgrund ihrer schwierigen Bildungsbiographie sonst auf der Strecke bleiben würden.“ Der Erfolg des Projektes wird nicht nur bei den Bestehensquoten sichtbar, sondern ist auch an den Anschlussperspektiven ablesbar. Die Ministerin verwies darauf, dass 76 Prozent der Neuntklässler am Ende des Schuljahres bereits einen Ausbildungsplatz gefunden hatten oder ein berufsvorbereitendes Angebot absolvieren werden. Im Schuljahr 2015/2016 haben insgesamt 249 Schüler an den acht sächsischen Standorten des „Produktives Lernens“ teilgenommen. Die Versetzungsquote von der 8. in die 9. Klasse lag bei 83 Prozent.

Produktives Lernen startete 2008 und ist fester Bestandteil des sächsischen Schulsystems. Die abschlussgefährdeten Hauptschüler der 8. und 9. Klasse lernen an zwei Tagen der Woche in der Schule, drei Tage verbringen sie an selbst gewählten Praxisplätzen. Mit der teilweisen Verlagerung des Unterrichts in die Praxis soll die Motivation der Schüler einen neuen Schub bekommen und gestärkt werden. „In der Praxis begreifen die Jugendlichen am besten, dass sie nicht für die Schule, sondern für ihr späteres Berufsleben lernen“, erklärte Kurth, die auch den Firmen und Unternehmen für ihre Bereitschaft dankte, den Schülern eine Chance zu geben.

Das besondere Bildungsangebot wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates Sachsen. Projektträger ist das Berliner Institut für Produktives Lernen in Europa.

Fakten zum Produktiven Lernen
• Schulisches Angebot für abschlussgefährdete Schüler der Klassenstufen 8 und 9.
• Der zweijährige Bildungsgang ist in Trimester gegliedert (also pro Schuljahr drei Etappen).
• Schüler lernen an zwei Tagen in der Woche in der Schule, an drei Tagen in einem Unternehmen.
• In jedem Trimester ist man in einem anderen Betrieb. Also: insgesamt sechs verschiedene Betriebe (die Jugendlichen können in Unternehmen, Verwaltungen, Vereinen, soziale und kulturelle Einrichtungen gehen).
• Stundentafel wird für diese Schüler grundlegend verändert.
• Unterrichtsfächer sind: Mathematik, Deutsch, Englisch, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Kommunikation. Dazu gehört natürlich auch das Lernen in der Praxis, das ebenfalls bewertet wird.
• Bestehensquote der vergangenen Jahrgänge: 2011: 73 Prozent, 2012: 82 Prozent, 2013: 79 Prozent, 2014: 77 Prozent, 2015: 78 Prozent

Schulen mit dem Angebot des Produktiven Lernens:
Dr.-Chr.-Hufeland-Oberschule Plauen
Georg-Schumann-Schule Leipzig
Georg-Weerth-Oberschule Chemnitz
Oberschule Freital-Potschappel
Oberschule „Am Holländer" Döbeln
Oberschule „Am Stadtrand“ Hoyerswerda
121. Oberschule „Johann Georg Palitzsch“ Dresden
Helmholtzschule Leipzig

Aktuelle Zahlen zu den Schülern ohne Abschluss:
2014: 8,6 Prozent
2015: 8,3 Prozent
2016: liegen noch nicht vor


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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